#76

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:47
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Pande

Auf dem Markt || Mit Bast

Er ging also einen Schritt zurück - war weiterhin vorsichtig, misstrauisch, und würde sich so schnell auch nicht davon abringen lassen. Seine Reaktion ließ kurz ein kleines Lächeln über mein Gesicht huschen. Etwas, das sein Gesicht wahrscheinlich nicht allzu häufig tat. Oder nur nicht in der Gesellschaft eines Fremden. Obgleich dieses Fremdsein ein wenig durch die Namen bröckelte. Bast hieß er also. Ich versuchte alle aufkommenden, unlustige Witze zu unterdrücken, die mir bei diesem Namen in den Sinn kamen. Einfach... antworten.
"Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Mich nennt man Pande." Das ging doch ganz gut. Ohne einen schlechten Witz. Bast, Ha! So ein Bastard! Ja, wenigstens in meinen Gedanken, sollte dieser sein. "Und jetzt, wo wir ein wenig vertrauter sind..." Was nicht der Fall war, aber was soll's. "Sage mir, mein Freund, es gibt hier doch nicht solch ein Volk, das sich Azellen nennt?" Während ich sprach, hohlte ich den Abstand, welcher er vorhin zwischen uns gebracht hat, wieder ein. Das und noch ein wenig mehr. "Ich habe bei meiner Ankunft hier, gesten Abend, am Hafen ein paar Gesprächsstücke mitanhören können." Jetzt hatte ich ein kleines Problem. Ich wusste nicht wie Bast diesen Menschen gesinnt war. Jedenfalls nicht so richtig. Was ich mir dachte, war, dass er wichtiger war oder sich auch nur wichtiger dachte, als die anderen Bürger hier. Das sah ich zum einen an seiner Haltung als auch an seiner Reaktion vorhin. Denn ein wenig hatte seine Waffenhand wirklich gezuckt. Meine Chance war höher, dass er dem König unterstand. Und laut meinem Brief war dieser König gegen die Azellen. Vielleicht war er das auch. Ein Versuch war es wert und wenn er es nicht war, würde ich schon einen anderen Weg finden. "Scheint mir ein nettes Volk zu sein. Stimmt es, dass sie trotz dessen nicht in der Stadt willkommen sind? Warum, Bast?"
Wenn ich ihn nicht bald dazu bekam, dass er mehr als nur ein paar Wörter sprach, würde ich mir eine andere Person suchen. Wahrscheinlich eine Ganz von Magd. Die plapperten immerzu gerne. Auch wenn es mir um Bast wirklich leid täte, denn er ließ nicht nur mit sich tanzen. Er tanzte mit. Das kam selten vor und alles war Seltenheitswert hatte, wurde interessanter.


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#77

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:48
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Astraea

Ich war froh, seinen schelmischen Blick zu sehen, seine Schmerzen, falls noch vorhanden, konnten nun nicht mehr allzu groß sein. "Lass es auch bei einem Bären oder Soldaten bleiben, okay?", fragte ich ihn, wobei es mehr ein Scherz war als eine ernstgemeinte Frage.
Ich lehnte mich leicht zurück, als er hochschnellte und seinen Brustkorb untersuchte. Mein Blick folgte seiner Hand und nun bemerkte auch ich die Narben, die ihn nun zierten. Vielleicht würden sie ihm in Zukunft eine Warnung sein, erst zu denken. Unwillkürlich kicherte ich kurz und leise bei dem Gedanken, dass er sich je ändern würde, mir war klar, dass das nicht passieren würde. "Wer weiß, ein paar Narben könnten dir stehen.", meinte ich neckend zu ihm als ich mich ebenfalls erhob.
Ich steckte meinen Degen ein und sah sie nun zum ersten Mal wirklich an, ohne abwehrend zu reagieren. Fast lächerlich kam es mir nun vor, dass ich sie vorhin für eine potenzielle Gefahr hielt. Sie sah nun wirklich nicht bedrohlich aus, dort in einem Kleid stehend und lächelnd. Ein Lächeln machte sich auch auf meinen Lippen bemerkbar, wobei ich mir selbst nicht sicher war ob es aus Erleichterung, Freude, Scham für mein Verhalten oder etwas von allem war. Mein Gedankengang wurde, wie so oft, unterbrochen als Kilian freudig feststellte, dass er sie kenne und sich nun zu mir drehte und meinte, er hätte wohl einen umwerfenden Eindruck bei ihr hinterlassen. Ich stieß ihm leicht mit dem Ellbogen in die Seite und meinte grinsend, er sei ein Angeber bevor sie ihm widersprach. Dies lies mich nur noch breiter grinsen, auch wenn ich versuchte, es zu unterdrücken, was mir wohl eher schlecht als recht gelang.
Ich konnte sie zwar nicht ganz nachvollziehen, da es mir fern lag Fremden zu helfen, sollten diese in der Überzahl sein und ich keinen Fluchtweg hätte, aber ich dankte ihr dennoch für die Hilfe. Sie lehnte sich von einem Fuß auf den anderen und, in einem Versuch die Situation aufzu lockern trat ich einen Schritt auf sie zu und streckte ihr die Hand hin, "Ich heiße Astraea und mein Begleiter hier ist Kilian.", meinte ich freundlich.


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#78

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:48
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Bast

Soldat ~ Auf dem Markt, in Gesellschaft von Pande

Aha. Na, also. Die Azallen.
Wir näherten uns also allmählich dem Kern seines Anliegens.
Pande hatte wohl genug vom Tanzen. Genug von sinnloser Konversation. Und er stellte sich gar nicht schlecht an. Clever, seine Informationen auf zufällig Mitangehörtes zu schieben.
Die Frage war nur, was es ihm nützte. Ich versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, irgendeinen Grund zu finden, herauszubekommen, warum ihn dieses Volk interessierte.
Und gleichzeitig musste ich abklären, wie viel ich von nun an sagen konnte, sagen durfte. Wenn ich hier an den falschen Mann geraten war, konnte mich ein falsches Wort das Leben kosten.
Er stand wieder dicht bei mir, aber ich unterdrückte den Drang, erneut nach hinten zu weichen. Wenn er ein Freund der Nähe war, bitte. Jedoch behielt ich seine Hände von nun an etwas genauer im Blick, sollte er ein Messer oder ähnliches ziehen wollen, musste ich darauf vorbereitet sein.
"Ich kann nicht beurteilen, ob sie nett sind oder nicht", sagte ich und setzte ein entspanntes, entschuldigendes Lächeln auf meine Lippen. Wenn er Vertrautheit wollte, konnte er sie haben. Und noch bewegte sich unser Gespräch auf der sicheren Seite, doch so mehr ich nun sagte, um so weiter würde ich mich auf dünnes Eis wagen.
Bei meinen nächsten Worten musterte ich sein Gesicht, seine Reaktion, alles, was darauf hinweisen könnte, dass er mir Probleme bereiten wollen könnte.
"Die Azallen sind durchaus nicht sonderlich beliebt in dieser Gegend. Besonders mit einer hat der König doch immer einmal wieder gewisse Umstände..."
Wirkte er ehrlich? Vertrauenswürdig? Bisher hatte Pande zumindest nicht offenkundig die Absicht gehegt, mir an die Kehle zu gehen. Vielleicht war er tatsächlich nur ein Herumtreiber auf der Suche nach interessanten Nachrichten?
Ich senkte meine Stimme, gab Informationen weiter, die ich scheinbar nur vom Hörensagen kannte. Sicherlich würde er wissen, dass dies eine Lüge war, doch ebenso musste er wissen, dass auch mir sehr wohl bekannt war, dass er gelogen hatte.
"Es heißt, es gäbe Hetzjagten auf dieses Pack. Dass man sie auszurotten versuchte", raunte ich ihm zu, hatte mich nun meinerseits dichter zu ihm gebeugt, spiegelte somit sein Spiel wider.
Einzig seine Reaktion interessierte mich nun. Sie würde zeigen, auf welcher Seite er stand.


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#79

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:49
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Kilian

"He.", grinste ich und rieb mir scherzhaft über die Seite, die gerade als Zielscheibe für Astraeas Ellbogen her gehalten hatte, während mir die Unbekannte in den Rücken fiel. "Immerhin...", gab ich als Erwiderung auf ihre Neckerei zurück, ehe sie ihr Verhalten erklärte und mir damit meinen ersten Eindruck über sie bestätigte. So unschuldig wie sie aussah, schien sie auch zu sein. Ganz im Gegenteil zu der Rothaarigen, die ihre Dankbarkeit (und eventuelle Sorge?) unter einem Haufen Scherze versteckte. Doch trotz ihrer rauen Schale schienen beide Damen diese Gemeinsamkeit aufzuweisen. Ein viel zu großes Herz...gefährlich in der Zeit, in der wir lebten. Offenbar hatte auch Astraea sich eine positive Meinung über die junge Dame gebildet, denn ungewöhnlich freundlich stellte sie sich dieser nun vor. Sie übernahm auch direkt meinen Part, woraufhin ich amüsiert die Hand hob. Es ging mir tatsächlich ausgesprochen gut, vor allem wenn man bedachte, wie es noch kurz zuvor um mich gestanden hatte. Deshalb nickte ich der Blonden aufrichtig zu und bedankte mich noch einmal. Sie hingegen wirkte äußerst blass und ein wenig besorgt musterte ich sie, während ich mich ihr ohne wirklich darüber nachzudenken näherte. "Alles in...", fing ich an, als das zierliche Mädchen plötzlich wankte. Noch rechtzeitig war ich an ihrer Seite um sie zu stützen, ihr den nötigen Halt zu geben, den sie offenbar brauchte. Schuldbewusst hob ich sie auf meine Arme und setzte sie unter einem Baum ab, sodass ihr Kopf gegen den Stamm ruhte. Vermutlich hatte sie meine Heilung einiges an Kraft gekostet, das zumindest war meine Vermutung. Das Mindeste was ich zum Dank tun konnte war, mich um sie zu kümmern. Also strich ich ihr beiläufig eine Haarsträhne zurück und suchte ihren Blick. "Würdest du es noch immer nicht als "umwerfend" beschreiben?", lächelte ich und betrachtete sie warm, ehe ich mich erhob und die schöne Azalle anvisierte. "Hast du Wasser bei dir?" Abwartend blickte ich sie an und war froh, dass es zumindest ihr gut ging.


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#80

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:49
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Pande

Auf dem Markt || Bast

Wenn er es nicht beurteilen konnte, lag das entweder an ihm oder an den Azellen. Das hieß: Entweder er lebte abgeschottet in einer Höhle in den Bergen oder die Azellen lebten nicht hier in der Stadt. Warum sie das nicht taten war mir bis jetzt noch ein Rätsel, hasste der König sie etwa so abgrundtief? Jedenfalls wusste ich jetzt, dass Bast ihnen relativ neutral gegenüberstand, was mir ehrlich gesagt nicht im mindesten half. Mein Talent, passende Menschen aus der Menge herauszupicken bröckelte. Verdammt. Dabei war ich immer so stolz darauf gewesen~
Ich bemerkte zu spät, dass ich mein Gesicht für einen Moment nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Hoffentlich hatte er den leicht sauren Ausdruck nicht mitbekommen. Über mich selbst verärgert, sah ich ihn erst wieder an, als er weiter redete. Bast bestätigte mit seinen Worten nur etwas, was ich eh schon wusste und so nickte ich wissentlich.
"Hatte ich mir schon gedacht." Richtig. Ich wollte ihm Grübelstoff geben. Sollte er sich doch den Kopf darüber zerbrechen woher ich mir das gedacht hatte. Das war meine Rache für seine... Zähigkeit. (*hust* dich ich eigentlich mag *hust*) Die 'Eine' wird wohl das Weibsstück sein, welches ich fangen soll. Man wusste also von ihr. Nun kämpfte ich mit meinem Hunger, der an meiner Geduld nagte. Gerade jetzt wurde es interessant. Und eigentlich konnte ich gar nicht gehen. Das würde ihm sagen, dass ich nur das hatte wissen wollen und das konnte ich nicht riskieren. Er konnte schließlich immer noch alles mögliche sein. Auch ein anderer Söldner, der ebenfalls Jagt auf 'sie' machte und mich, wenn er mein Begehr herausfand im Schlaf abstach. Denn das macht man mit Feinden. Feinden, die einen um einen großen Münzenberg bringen konnte. Ich musste weiter mit ihm tanzen. Das nächste mal würde ich mir ein hitzköpfigeres und vor allem parteiisches Opfer suchen, das war schon einmal klar.
"Mit einer?" Wie schon vorhin, bei lesen, lachte ich kurz auf. "Das ist ja nicht zu fassen. Ein Kerl von einem Weib oder was?" Ich betrachtete ihn mit einem belustigten Gesichtsausdruck. Dabei viel mir auf, dass er mir gerade eine Information gegeben hatte. Von sich aus. Warum? Und warum fällt mir das erst jetzt auf? Ein Söldner würde das eigentlich nie tun. Oder wollte er so herausfinden, ob ich mich für sie interessierte? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sich nichts dabei gedacht hatte. Dafür schien er mir viel zu viel Köpfchen zu haben.
"... auszurotten versuchte."
Ich zog eine Augenbraue hoch. Das war ja ein starkes Stück. Hetzjagd und Ausrottung. "Himmel, das hört sich an, als wären diese Leute Insekten.", murmelte ich selbstverständlich bestürzt. Denn ich wusste nichts über Azellen. Ich war nur ein ahnungsloser Fremder, der wissen wollte was das Land hier treibt. Aus reiner Neugierde - versteht sich.


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#81

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:50
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Aneela

„Das ist also schon das zweite Mal." Dieser Satz ging mir immer wieder durch den Kopf, seit der Jäger ihn vor sich hin gemurmelt hatte und einen kurzen misstrauischen Blick hatte ich mir nicht verkneifen können, auch wenn diese Worte nicht explizit an mich gerichtet waren. Doch was bedeuteten sie? Ich versuchte krampfhaft mich daran zu erinnern, ob ich ihm nicht doch schon einmal begegnet war, aber mir wollte beim besten Willen nichts einfallen und ich war mir sehr sicher, dass ich mich an ein Zusammenstoß mit ihm hätte erinnern können. "Er ist ein Schmied aus Cerandíl.", sagte ich plötzlich, noch ehe der junge Mann selbst antworten konnte. Ich wusste nicht genau wieso, es war wie ein Reflex gewesen, als würden meine Worte bewirken, dass er dem Jägersmann weniger suspekt erschien. Nicht, dass der junge Schmied so einen Eindruck ausübte..."Allerdings geht er auch im Schloss ein und aus, weshalb er...", fuhr ich fort, brach dann aber abrupt ab und schnellte herum und spitze meine Ohren. Jemand näherte sich uns. Keiner der Soldaten, nein und doch...Etwas an der Art, wie sich die Person fortbewegte, sagte mir, dass es niemand war, der rein zufällig durch den Wald spazierte. Doch noch war diese weit genug entfernt, weshalb ich mir einen Augenblick Zeit nahm, die Situation richtig zu bewerten. Der Schmied sollte nicht in Gefahr sein, warum auch? Er war ein Außenstehender und niemand konnte wissen, dass er mich gesehen hatte, geschweige denn, mich nicht verraten hatte. Ich selbst war zurzeit das größte Ziel, weshalb ich schleunigst hier weg sollte. Doch was war mit meinem Retter? "Wir müssen hier weg.", hörte ich mich plötzlich sagen und blickte ihn eindringlich an, ehe ich mich noch einmal kurz an den Anderen wandte. "Es wäre nicht klug zu erwähnen, dass ihr mich gesehen habt. Glaubt mir...", lächelte ich. Ob es sich nach einer Drohung anhörte? Vermutlich, doch war es mehr als Warnung gedacht, er würde sich damit mehr schaden als mir. Die Schritte kamen näher, weshalb ich ohne zu zögern die Hand des hochgewachsenen Mannes schnappte und ihn mit mir zog. Auch wenn es sich nur um eine einzelne Person handelte, so wollte ich lieber kein Risiko eingehen. Nicht, wenn ausnahmsweise mal die vernünftige Stimme in mir Oberhand gewann. Also rannte ich jetzt mit einem mir Fremden durch den Wald, um genug Abstand zwischen uns und der eventuellen Gefahr zu bringen. Nach einer Weile verlangsamte ich meine Schritte und blieb schlussendlich stehen, lauschte erneut und blickte den Jäger, dessen Name ich nicht einmal kannte, ein wenig verunsichert an. "Tut mir Leid, du musst mich sicher für verrückt halten, dich durch den halben Wald zu zerren.", grinste ich jetzt und strich mir das Haar zurück. Ich wollte ihm erklären, warum ich ihn überhaupt mitgeschleift hatte, doch irgendwie fiel mir selbst keine plausible Erklärung ein. Gut, ich wollte ihn irgendwie in Sicherheit wissen, immerhin hatte er mir wirklich eine Menge Ärger erspart, doch es war nicht nur das. Vermutlich spielte mein Interesse an ihm hierbei eine große Rolle, weshalb ich beschloss besser überhaupt keine Erklärung abzugeben. Stattdessen musterte ich ihn jetzt in aller Ruhe und diesmal siegte meine Neugierde. "Was heißt, "Das ist schon das zweite Mal."?", fragte ich also und versuchte dabei nicht auf das merkwürdige Gefühl einzugehen, dass sich da in mir zusammenstaute.


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#82

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:51
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

EDER REVANSTONE

Ich war erschöpft nach der langen Reise, aber es gab noch Einiges zu tun. Froh, dem Trubel der Stadt entkommen zu sein, übergab ich einem der Knechte die Zügel meines Pferdes, damit er es in den Stall brachte.
Mir wurden von allen Seiten Blicke zugeworfen, offensichtlich kannten mich hier die Wenigsten. Es war aber auch nicht verwunderlich; jedes Jahr waren es Andere, die ihr Glück bei Hofe versuchten, die wenigstens blieben lange, und ich war müde, mir ihre Gesichter zu merken. Außerdem war ich über ein halbes Jahr auf Reisen gewesen...
Ich fühlte mich steif und streckte mich, die Rückreise war lang und nervenaufreibend gewesen. Und jetzt musste ich wohl oder übel zu Corboz gehen, um ihm Bericht zu erstatten... Dabei gab es kaum etwas Neues. Ich traute es ihm zu, mich sofort wieder zurückzuschicken... Aber es gab nichts zu erfahren, die Azallen waren nicht besonders gesprächig, was ihre Geheimnisse anging. Verständlich. Ich zwang meine Müdigkeit in den Hinterkopf, ich würde ihm nicht das Vergnügen erteilen, mir Schwäche anmerken zu lassen. Es war schon schlimm genug, dass es stimmte; Ich war hauptsächlich wegen dem hohen Stand meiner Familie dazu fähig, als Soldatin zu handeln. Meine Position als Truppenführer jedoch hatte ich mir selbst erarbeitet, aber mir war bewusst, dass ich wohl nie weiter aufsteigen würde.
Ich neigte knapp den Kopf vor Corboz. "Ich bin zurück. Allerdings habe ich kaum etwas herausgefunden", sagte ich. Er nickte nur. Erneut fiel mir auf, dass ich ihn überhaupt nicht leiden konnte, und das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Meiner Meinung nach war er ein rachsüchtiger Dickkopf, der den Wald vor lauter Bäumen nicht sah, so sehr war er auf diese Azalle fixiert.
Wobei ich leider nicht leugnen konnte, dass er in gewisser Hinsicht durchaus fähig war. Trotzdem.
...Ich sollte mich beruhigen. Solange ich in Gesellschaft war, sollte ich jede Gefühlsregung unterdrücken, das zeugte nur von Schwäche. Das konnte ich mir nicht leisten!
„Nicht alle Azallen haben besondere Kräfte. Ich konnte leider kein Verhältnis herausfinden, aber ich vermute, dass es relativ ausgeglichen ist. Außerdem gibt es das Gerücht, dass der Sohn des früheren Anführers nun die Führung übernehmen wird. Wobei es hier undurchsichtig wird. Derjenige, den wir für seinen Sohn hielten, ist es nicht. Er hatte einen anderen Vater. Dafür scheint es so, dass die Azalle, auf die Ihr ein Auge geworfen habt, die Nachfolgerin sein wird“ Ich warf ihm einen hämischen Blick zu. „Ihr habt also endlich einen Grund, sie zu jagen. Und... scheinbar gibt es ein paar... Gerüchte über das Königreich. Wir sollten dringend an unserem Ruf arbeiten, sonst sind wir bald das Gespött aller umliegenden Länder“, berichtete ich knapp. Corboz kniff die Augen zusammen. Er schien zu überlegen. „Ihr könnt gehen. Ihr müsst Euch doch bestimmt erholen“, sagte er dann und ein eisiges Lächeln spielte über seine Lippen. In mir flammte Wut auf, doch ich biss die Zähne zusammen und antwortete mit einem liebenswürdigen Lächeln. „Ich danke Euch. Es ist schön, so viel Verständnis von Euch zu sehen, obwohl Ihr noch nie eine derartige Reise unternommen habt.“ Ich sah Ärger in seinen Augen aufblitzen und genoss meinen Triumph. „Ich empfehle mich“, meinte ich, konnte ein kleines Lächeln jedoch nicht vermeiden. Ich neigte schnell meinen Kopf und drehte mich auf dem Absatz um, das Schlimmste war überstanden. Jetzt musste ich nur noch mein Gepäck auspacken. Ich überlegte kurz. Heute würde ich wohl nicht mehr zum Dienst gerufen werden, ich konnte also die Rüstung abnehmen und sie durch ein bequemes Kleid eintauschen. Ich würde nur aufpassen müssen, dass mich niemand der Höhergestellten oder Untergebenen sah. Aber ich war halb im Schloss aufgewachsen und kannte mich aus. Ungesehen lief ich in den Archadewald. Ich musste überlegen, wie lang es her war, dass ich ohne besonderen Grund hier gewesen war. Bestimmt schon zwei Jahre. Es war schön, wieder ohne Zwänge herumzurennen. Ich hatte nicht einmal meine Waffen mitgenommen, nur meine beiden Dolche für den Ernstfall. Ich musste lachen, als ich daran dachte, welche Gesichter die Hofgesellschaft gemacht hätte, hätte sie mich gesehen, wie ich vergnügt in den Bäumen kletterte und über Steine sprang. Hier war ich ich, Eder, und nicht Fräulein Revanstone oder Truppenführerin unter Corboz. Stellte sich nur noch die Frage, wie ich ungesehen zurück ins Schloss käme, doch darüber würde ich mir später Gedanken machen.


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#83

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:52
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Bast
Auf dem Markt, bei Pan

Dieser Kerl führte eindeutig etwas im Schilde und meine Antworten hatten ihm scheinbar nicht wirklich ausgereicht.
Er tat entrüstet, als er von den Vorkehrungen, die gegen die Azallen erhoben wurden, erfuhr. Er spielte seine Rolle gut, das musste man ihm lassen.
Und so widerwillig ich es auch tat, so ehrlich musste ich doch sagen, dass mich diese Unterhaltung doch amüsierte, ja vielleicht sogar ein klein wenig Freude bereitete.
"Ja, sie ist wohl nicht sehr umgänglich. Das ist zumindest, was man hört.", fügte ich hinzu, legte ein Lächeln auf meine Lippen.
Da war dieser Ausdruck auf seinem Gesicht gewesen, nur für den Bruchteil einer Sekunde. Aber es hatte ausgereicht, um mir nun sichersein zu können, dass er immerhin mehr wusste, als er zugab. Dass er kein neugieriger Bürger war, sondern sich mehr von diesem Gespräch erhoffte. So wie ich also.
Ich wünschte, ich könnte mehr in seinem Gesicht lesen, aber er verstand sich darauf, seine Emotionen nicht nach außen zu lassen. Stattdessen kam ein Lachen, ein grinsen, falsche Bestürzung.
Und ich musste zugeben, dass ich etwas neugierig geworden war. Vielleicht eine Spur neugieriger, als ich hätte sein dürfen, denn es veranlasste mich, unvorsichtiger zu werden. Aber vielleicht musste man hin und wieder ein Risiko eingehen. Und noch kam er mir nicht wirklich aggressiv vor, auch von ich nur vermuten konnte, was hinter der ausgelassenen Maske verborgen lag, die er aufgesetzt hatte.
Mein Lächeln verschwand und ich behielt den Abstand bei, den wir nun voneinander hatten. Was immer jetzt gleich geschehen würde, wie immer er gleich reagieren würde, es war eine Angelegenheit, die nicht jeder mitbekommen musste.
"Was erhoffst du dir hiervon, Pande?" Ich blickte ihm direkt in die Augen, hoffte, sie würden mir vielleicht erneut für einen winzigen Augenblick verraten, was er wirklich dachte. Das Tanzen war vorbei. Er war an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Sonst kamen wir nicht weiter.


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#84

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:55
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Gabriel


Der misstrauische Blick der Azalle, der mir galt, entging mir nicht und ich musste unwillkürlich schmunzeln. Azallen waren ziemlich – nun ja – emotional, so schien es mir zumindest. Und sehr leicht reizbar noch dazu.
„Ein Schmied, also“, wiederholte ich die Worte der Azalle, die mir überraschenderweise geantwortet hatte. Obwohl ich die Frage nicht an sie gerichtet hatte, verspürte ich den Hauch einer Freude, dass das kleine Geschöpf geantwortet hatte. Entweder versuchte sie ihr Misstrauen mir gegenüber durch diese Handlung zu verstecken oder sie sah endlich ein, dass von mir keine Gefahr ausging. Zumindest nicht für sie. Als ich das Wort „Schloss“ vernahm, wurde ich hellhörig und meine Miene verfinsterte sich merklich. Der Schmied hatte also Kontakt mit dem König? Das gefiel mir gar nicht. Bis jetzt war er mir so sympathisch vorgekommen, aber nun hatte sich die Situation geändert. Wer dem Schloss hold war, war mein Feind. Ganz klar.
Wenigstens wusste ich nun auch, wieso ich den Schmied nicht kannte. Um meine Waffen kümmerte ich mich immer selbst, nur ab und zu nahm ich Hilfe an, jedoch nur von Enngelin. Niemals zog ich Fremde heran, ich überließ nur ungern meine Waffen mir unbekannten Leuten. Somit hatte ich auch nie Bekanntschaft mit dem Schmied geschlossen. Ob es eher Glück für mich oder für ihn war, kann ich nicht sagen.
Die Azalle hielt inne und spitzte kaum merklich ihre Ohren. Ein wenig verwundert musterte sie und tat es ihr dann gleich. Schritte. Ich vernahm eindeutig Schritte. Wieso war mir das nicht schon vorher aufgefallen? Gerade als ich etwas sagen wollte, meldete sich die Azalle zu Wort. Sie schien wohl guter Laune zu sein, so oft, wie sie heute sprach.
Noch ehe ich reagieren konnte, packte mich die Azalle an meiner Hand und zog mich mit sich. „Wir sehen uns“, verabschiedete ich mich grinsend von dem unsympathischen Schmied und ließ mich von der Azalle „mitziehen“. Ich hätte mich zwar problemlos losreißen können, aber ich wollte wissen, wieso sie plötzlich so offen mir gegenüber war.
Als sie schließlich stehen blieb, konnte ich mir ein leises Auflachen nicht mehr unterdrücken. Ihre selbstbewusste Art war wie weggeblasen und sie sah mich unsicher an.
„Ist nicht jeder ein klein wenig verrückt?“, erwiderte ich auf die Aussage der Azalle hin, „wieso habt ihr das gemacht?“ Ich wollte wissen, wieso sie mich „rettete“, obwohl sie mich kaum kannte. Von einem Moment auf den anderen war ich plötzlich nicht mehr der Feind und sie vertraute mir? Irgendetwas sagte mir, dass die Sache faul war.
Das zweite Mal. Sie hatte mich also gehört. Genervt atmete ich aus. Musste ich ihr nun wirklich von damals erzählen?
„Ich wüsste nicht, was euch das anginge. Wenn ihr euch nicht mehr erinnern könnt, dann soll dies nicht mein Problem sein“, meinte ich ein wenig barsch. Ich war ihr weder eine Erklärung schuldig, noch wollte ich die Sache von damals aufrollen.
„Der König scheint wohl ziemlich wütend auf Euch zu sein“, fügte ich dann noch hinzu und sah die Azalle genau an.


Enngelin

Die Situation war ziemlich merkwürdig und ich war froh, als die Azalle die Initiative ergriff und sich vorstellte. Astraea und Kilian hießen die beiden also.
„Ich heiße Enngelin. Freut mich eure Bekanntschaft zu machen“, gab ich von mir und verbeugte mich leicht. Mir wurden gute Manieren anerzogen und ich behielt sie selbst in den absurdesten Situationen bei.
Kilian schien es wohl nicht nur besser zu gehen, er wirkte auf mich auch ziemlich überdreht. Er bedankte sich noch einmal und ich schüttelte den Kopf, als Zeichen, dass es in Ordnung war.
Ein wenig überrascht sah ich Kilian an, der plötzlich seine Arme um mich gelegt hatte und mich hochhob.
„Was?“, quiekte ich, verwundert über dieses Verhalten des Fremden. Noch ehe ich reagieren konnte, saß ich wieder am Boden, an einem Baumstamm gelegt. Fragend sah ich Kilian an. Mir ging es doch gut, was sollte das also? Nur, weil mir ein wenig schwindlig war, musste er sich doch nicht gleich Sorgen um mich machen.
Als mir Kilian eine Haarsträhne aus meinem Gesicht strich, wurde ich ein wenig rot. Was machte er da? Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als er erneut anfing, sich als umwerfend zu beschreiben. Langsam stand ich auf, mein Schwindelgefühl war verschwunden.
"Ihr macht mich eher verlegen", meinte ich, anstatt auf seine Aussage einzugehen. Sein Verhalten war zwar nett und süß, aber umwerfend? Er schien wohl ziemlich von sich selbst überzeugt zu sein.
"Keine Sorge, mir geht es gut", winkte ich ab, nachdem Kilian seine Begleiterin nach Wasser gefragt hatte.
"Aber danke für eure Sorge", fügte ich noch sanft hinzu. Auch, wenn diese Sorge unbegründet war, so fand ich es doch niedlich (zwar nicht umwerfend, aber niedlich), dass er sich um mich kümmern wollte.
"Was macht ihr eigentlich hier?", fragte ich und wollte damit einen Themenwechsel bezwecken. Mir war es mehr als unangenehm, wenn ich so viel Aufmerksamkeit bekam, viel lieber ließ ich andere reden und schenkte ihnen mein offenes Ohr.


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#85

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 21:56
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Pande

Auf dem Markt || Mit Bast

Nicht sehr umgänglich. Nett hatte er das ausgedrückt. Aber von einer Frau, die vom König höchstpersönlich gesucht wird, hatte ich auch nichts anderes erwartet. Es würde mit Sicherheit interessant werden sie kennen zu lernen. Ich musste nur herausfinden, wo sich die Azellen im Allgemeinen so aufhielten. Und halt jemanden finden, der eher auf Klatsch aus war als dieser undurchsichtige Mann vor mir.
Das Gespräch näherte sich dem Ende. Bestimmt hätte ich eine galante Ausrede gefunden, um mich empfehlen zu können - mein Hunger zum Beispiel -, doch Bast kam mir tatsächlich zuvor. Nicht, dass er verschwand, nein, er kam nur aus dem Takt. Absichtlich. Welch Jammer.
"Erhoffen?", wiederholte ich belustigt und wiegte ab wie viel ich ihm sagen konnte. Wie viel Wahres. "Wenn ich dir das sage," Ich holte den Abstand zu ihm erneut auf, "kann ich dich nicht am Leben lassen~" Ich ließ die Worte ein paar Sekunden lang wirken. Gerade mal so lange, dass sie bei ihm ankamen und so kurz, dass er keine Dummheit begehen und mir ein Messer in den Bauch rammen konnte. Warum auch immer er das tun sollte. Nach den Sekunden wich ich zurück und fing an zu lachen.
"Du bist mir ja einer, Bast. Erwartest hinter jeder Geste eine Drohgebärde, oder was? Es tut mir aufrichtig Leid, sollte ich dich verschreckt haben - mach dir nichts draus, mein Freund." Ich klopfte ihm herzlich auf die Schulter. Wahrscheinlich glaubte er mir kein Wort, aber das sollte schön sein Problem sein. Sollte er auf die törichte Idee kommen mir zu drohen, bin ich mir sicher ihm überlegen zu sein. Selbst wenn er pfiffig ist - mich hat noch kaum jemand schlagen können. Nun... bis auf das eine Mal, da an der Grenze zu.. ach was, das.. das war nichts erwähnenswertes. Und das die andere Aktion, die nicht so verlaufen war, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber wer hätte denn ahnen können, dass der Irre eine schwarze Katze hatte?
Instinktiv fasste ich mir an meine Brust, da wo unter dem Stoff ein kleines Säckchen voll Kräuter baumelte. Hilfreiches Ding, hat mich schon vor manch einem Fluch gerettet. Das und die anderen drei, die ebenfalls um meinen Hals hingen.


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#86

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:03
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Aneela

Die Stimmung des Jägers schwang innerhalb von wenigen Sekunden um und das kurze Gefühl der "Vertrautheit" war mit einem mal verschwunden. Mit diesem Umschwung veränderte sich auch meine Haltung ganz instinktiv und meine verschränkte Arme waren nicht das einzige, was abwehrend auf ihn wirken musste. Auf seine barsche Erwiderung jedoch reagierte ich um einiges unbesonnener als gewollt. "Woran zum Teufel sollte ich mich erinnern?", entfuhr es mir und ich verspürte den Drang mir diese Informationen wenn nötig mit einem gewissen Nachdruck zu besorgen. Meine Verwunderung über mein eigenes Empfinden, hielt mich jedoch rechtzeitig ab und unwirsch machte ich auf halbem Weg zu ihm wieder kehrt. Ich verstand nicht, warum ich so gereizt darauf reagierte, immerhin könnte das alles nur eine Taktik von ihm sein, mich genau zu so einem Verhalten bringen zu wollen. Provokationen waren vermutlich schon immer eine meiner Schwachstellen gewesen, doch normalerweise schaffte ich es, das zu überdecken. Vielleicht lag es an der Arroganz, die er gerade ausstrahlte oder schlicht an diesem seltsamen Gefühl in der Magengegend, welches mir anzudeuten schien, dass ich tatsächlich etwas Wesentliches übersah. So oder so hasste ich zumindest die Tatsache, etwas nicht zu wissen und auf seine weiteren Worte wurde mein Blick nicht gerade freundlicher. "Ich wüsste nicht, was euch das anginge!", wiederholte ich seine eigene Entgegnung und zwang mich nun stehen zu bleiben, nachdem ich eine Weile auf und ab getigert war. Er legte es darauf an mich zu reizen? Bitteschön, konnte er gerne haben! Dennoch fuchste es mich mir keine Klarheit verschafft zu haben und störrisch erwiderte ich nun seinen Blick. Die Tatsache, dass er scheinbar genau wusste, mit wem er es zu tun hatte, schien seine vorherige Aussage zu untermauern. Wir hatten uns also schon einmal getroffen und ich zermaterte mir den Kopf nach der Frage, wo und warum ich es nicht mehr wusste. Nein, es konnte einfach nicht sein! Vermutlich hatte er Informationen über mich erhalten, eine andere Erklärung gab es dafür nicht. Doch trotz alledem konnte ich ihn dennoch nicht als potenziellen Feind ansehen. "Und warum ich euch mitgezogen habe, sollte euch klar sein. Aus welchen Gründen auch immer, ihr habt mir eine Konfrontation mit den Soldaten erspart und ich versuche meine Schulden zu begleichen. Sollte sich das früher oder später als Fehler rausstellen, so werde ich allerdings auch damit umgehen können...", fügte ich nun etwas wohlwollender hinzu. Nun ja, übersah man die vermeintliche Drohung, die ich mit einem verschmitzten Lächeln zu kaschieren versuchte.


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#87

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:05
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Astraea

Mein Lächeln verflog schnell als sich Enngelin leicht vor mir verbeugte und mein Blick floh für einen Augenblick zu Kilian, fast schon Hilfe suchend da ich mir nicht ganz sicher war, ob ich es ihr einfach nachahmen sollte oder nicht. Mich für die erste Option entschieden zu haben ließ ich meine Hand langsam sinken und tat es ihr zögernd nach. Die für mich Fremdartigkeit dieser Bewegung war mehr als deutlich und ich bezweifelte, dass es auch nur ansatzweise elegant aussah. Kaum hatte Kilian sich noch einmal bedankt und ich mich wieder aufgerichtet sah ich, dass mein Gefährte an mir vorbei auf sie zu ging und, nachdem er zu sprechen begann, sie in die Luft hob. Leicht skeptisch beobachtete ich das Spektakel und warf der jungen Frau einen entschuldigenden Blick zu als diese versuchte zu protestieren. Irgendwie war es schon typisch für Kilian, sich um andere Sorgen zu machen, egal wie oft diese ihm bestätigten, dass es ihnen gut ging. "Kilian, nun lass doch von ihr ab, sie wird noch ohnmächtig von deiner umwerfenden Präsenz.", sagte ich ihm spaßend als er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
Das Umwerfende würde er so schnell wohl nicht mehr ruhen lassen. Er richtete sich wieder auf und drehte sich zu mir. Auf seine Frage hin, griff ich instinktiv zu meinem Wasserbeutel, welcher noch halbvoll war. Zwar winkte Enngelin ab und sagte, sie bräuchte nichts aber ich reichte Kilian den Beutel dennoch, da ich nicht gerade durstig war und vermutete, dass er, trotz der Heilung, ihn nötiger hätte.
"Was wir hier machen?", fragte ich nach, obwohl es eher dazu diente, selbst über die Antwort nachzudenken, im Grunde wusste ich nicht, was wir hier draußen vor hatten. "Er wollte sich sichtlich von einem Wolf fressen lassen, nicht wahr?", fragte ich ihn grinsend und wandte meinem Blick wieder Enngelin zu. "Nun ja, im Grunde wollten wir die frische Luft genießen und uns vor den Feierlichkeiten noch einmal die Füße vertreten. Vielleicht einen sicheren Weg in die Stadt finden, damit man uns nicht gleich einsperrt. Das übliche eben.", fügte ich lächelnd hinzu.


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#88

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:06
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Kilian

Natürlich konnte Astraea es nicht lassen mich aufzuziehen, immerhin war ich es auch nicht anders von ihr gewohnt und würde es vermutlich auch vermissen, sollte sich dies je ändern. Als sie mir den Wasserbeutel reichte, erkannte ich augenblicklich eine Chance mich zu revanchieren und verbeugte mich gespielt vor ihr. "Habt Dank, Mylady.", grinste ich und verkniff mir die Aussage "So macht man das.". Enngelin hatte sich in der Zwischenzeit wieder erhoben und vermutlich war meine Fürsorge wirklich etwas übertrieben gewesen -das passierte mir leider viel zu oft. Ich nickte ihr also nur kurz lächelnd zu, ehe ich den Beutel zu meinem Mund führte und ein paar Schlücke daraus trank. Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, ihr diesen danach ohne Worte in die Hand zu drücken, während Astraea ihre Frage beantwortete. Stimmte ja, heute Abend würden wir erneut sehr vorsichtig sein müssen. Ich quittierte Astraeas erneuten Seitenhieb nur mit einem grinsenden Augenverdrehen, ehe ich meinen Blick aufmerksam umherschweifen ließ. Es war nie gut sonderlich lange an einem Ort zu verweilen, weshalb ich mein Schwert vom Boden aufhob und es zurück in die Scheide steckte. Der Wald war riesig, weshalb es nicht verwunderlich war, dass wir bisher keine Spur von Aneela entdeckt hatten, dennoch wäre es mir lieber gewesen zu wissen, was sie gerade trieb. Es war eindeutig zu anstengend sich für zwei solcher Querköpfe verantwortlich zu fühlen. Ich warf besagter zweiten Person einen kurzen Blick zu, ehe ich mich wieder an das zierliche Mädchen wandte. "Was treibt dich so tief in den Wald hinein? Alleine?", stellte ich nun die Gegenfrage und musterte sie, darauf bedacht diesmal etwas weniger besorgt zu wirken. Nicht, dass ihr die geröteten Wangen nicht gestanden hatten...


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#89

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:07
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Gabriel

Ich musste leicht grinsen, als die Azalle plötzlich wieder ein aufbrausendes Verhalten an den Tag legte. Zugegebenermaßen musste ich mir eingestehen, dass ich Gefallen daran gefunden hatte, die Kleine zu provozieren. Sie ließ sich zu leicht aus der Fassung bringen, was mich sichtlich amüsierte. Ihr Temperament war wohl kaum zu zügeln. Das lag wohl im Blut der Azallen, doch trotzdem übertrieb es diese hier gewaltig. Ich selbst nahm ihr Verhalten noch mit Humor, aber andere waren wohl nicht so tolerant.
Innerlich musste ich erneut grinsen, als sie noch immer nicht wusste, woran zum Teufel sie sich erinnern sollte. Vielleicht daran, dass ich ihr Leben gerettet hatte? Der einzige Nachteil war, dass es so gut wie unmöglich für sie war, sich an mich zu erinnern. Wie auch? Sie hatte mich nicht zu Gesicht bekommen, als ich sie vor den Soldaten gerettet hatte. Und während sich Enngelin um sie kümmerte und ihre Wunden versorgte, war sie nicht bei Bewusstsein gewesen.
Während die Azalle wütend auf und ab ging, bewegte ich mich kaum von der Stelle. Ich beobachtete sie jedoch belustigt und ließ sie für keinen Moment aus den Augen. Nicht, weil ich ihr misstraute, sondern viel mehr, weil ich versuchte, sie zu lesen. Sie war zornig, dass sie nicht wusste, woher sie mich kannte, aber hatte sie überhaupt keine Ahnung? Oder ahnte sie etwas?
Wie ich nicht anders erwartet hatte, reagierte auch die Azalle nicht gerade freundlich auf meine Frage, was mich jedoch herzlich wenig störte. Zwar würde mich ihr Verhalten schon interessieren, da ich nicht schlau daraus wurde, aber vermutlich hatte die Azalle dieselben Gedanken, was mir Genugtuung verschaffte.
„Ich bin erfreut darüber, dass ich mir keine Sorgen um euch zu machen habe, wenn ihr „damit umgehen könnt““, meinte ich grinsend und trat einen Schritt auf die Azalle zu.
„Trotzdem könnt ihr euch sicher sein, dass von mir keine Gefahr ausgeht. Solange ihr keine Freunde der Soldaten seid, hege ich keinen Groll gegen euch“, fügte ich ein wenig freundlicher hinzu. Der Feind meines Feindes war mein Freund. Zwar war ich mir nicht sicher, ob dieses Sprichwort auf meine Situation zutraf, aber ich wusste, dass ich von der Azalle nichts zu befürchten hatte

Enngelin

Als mir Astraea von ihrem Vorhaben in die Stadt zu gehen, erzählte, stutzte ich kurz. Die Feierlichkeiten waren zwar ein großer Anlass, aber ich hätte eigentlich erwartet, dass sie sich so schnell nicht mehr in der Stadt blicken lassen würden. Ich für meinen Teil würde es für besser halten, dem Dorf eine Weile fern zu bleiben, nach allem, was gestern passiert war. Die beiden Azallen verfolgten einen ziemlich riskanten Plan, obschon das Fest eine wichtige Tradition war. Ich überlegte kurz und versuchte mich in ihre Lage hinein zu versetzten. Ob ich mir das Fest entgehen lassen würde? Vermutlich nicht, wenngleich ich den Gedanken an den Marktplatz nicht sehr berauschend fand. Ich mochte die Anwesenheit vieler Leute nicht und würde mich lieber etwas abseits halten, aber auf das Fest wollte ich auch nicht verzichten.
Astraea griff zu dem Wasserbeutel und reichte ihn Kilian, obwohl ich ihnen mehrmals versichert hatte, dass es mir gut ginge. Erneut wollte ich abwinken, aber als ich sah, dass Kilian ein paar Schlucke machte, atmete ich erleichtert aus. Doch leider blieb es nicht dabei, denn Kilian drückte mir nun unerwartet den Beutel in die Hand. Um meine Verlegenheit zu umspielen, lächelte ich leicht, führte dann aber aus Höflichkeit den Beutel zu meinem Mund und nippte leicht daran. Seine Fürsorge war wirklich nicht nötig, aber ich fand es trotz allem unglaublich süß, dass er sich so um mich sorgte. Selbst, nachdem ich ihm versichert hatte, dass ich bei bester Gesundheit war.
Kilian fragte mich nach einer Weile, was mich allein in den Wald trieb. Ich überlegt kurz, ehe ich antwortete: „Ich sammle Kräuter für meine Mixturen“ hielt aber dann kurz inne und zögerte. Jedoch fand ich es unsinnig mich zurückzuhalten und beschloss, ihnen die ganze Wahrheit zu sagen, weshalb ich noch hinzufügte: „und ich suche meinen Cousin. Er hat die außergewöhnliche Gabe sich ständig in Schwierigkeiten zu bringen“ , was mich zum Schmunzeln brachte. Gabriel hatte wirklich das Unglück ständig verletzt zu werden. Niemals kehrte er ohne eine neue Wunde zurück und jedes Mal war ich diejenige, die sein Verhalten ausbügeln musste.


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#90

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:07
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Eder

Im nächsten Moment straffte ich mich. Wie konnte ich nur so gedankenlos meinen Ruf und Rang aufs Spiel setzen, indem ich hier wie ein Kind im Wald herumspielte?!
Sollte ich tatsächlich von jemandem gesehen werden, wäre ich das Gespött der Leute! Ich machte mich auf den Weg zurück zum Schloss. Es würde sicher nicht allzu schwer sein, wieder ungesehen hinein zu kommen. Ich senkte einfach meinen Kopf und tat geschäftig. Wahrscheinlich hielten mich die meisten für eine Magd. Erkennen würde mich niemand.
In meinem Zimmer wechselte ich mein Kleid durch Hemd, Hose und Stiefel aus. Das war einfach bequemer. Leider konnte ich außerhalb des Schlosses kaum so herumlaufen. Es ziemte sich ja nicht für eine Frau... In dieser Hinsicht hatte ich wohl Glück. Zumindest daran brauchte ich mich nicht zu halten. Dafür hatte ich halt Corboz am Hals. Apropos... vielleicht sollte ich mich bei ihm melden. Die Bediensteten hatten über ein Fest am Abend getuschelt. Es würde mich wundern, wenn Corboz dazu nichts zu sagen hätte.
„Wie ich hörte, findet heute Abend ein Fest statt? Ich nehme an, Ihr habt bereits Vorkehrungen getroffen, nicht wahr?“, fragte ich ihn. Er sah auf. „Eder. Ganz Recht. Ihr werdet heute verdeckt für die Sicherheit gewährleisten“, sagte er geringschätzig und so, als hätte er nicht viel Zeit. „Verdeckt. Zivil also. Ich verstehe“, sagte ich und fügte säuerlich hinzu: „Es wäre wesentlich praktischer, in Uniform zu agieren. Dies wäre mir also lieber.“ Ich würde bestimmt kein Kleid tragen. Das fehlte mir gerade noch! „Von einer Frau vermutet niemand, Soldat zu sein. Ihr könntet also wesentlich besser agieren. Außerdem sollte es nicht die Aufgabe einer Frau sein, zu kämpfen, immerhin sind Männer nicht ohne Grund kräftiger und stärker. Sie sind einfach besser dafür geeignet“, meinte Corboz mit einem boshaften Lächeln. Das war wohl seine Rache für unser letztes Gespräch. Dabei wusste er genau, dass ich ihm im Kampf ebenbürtig war, zumindest nicht leicht zu besiegen. Deshalb war ich Truppenführer! Überhaupt, mich mit einem einfachen Soldaten zu vergleichen... Ich öffnete den Mund, Corboz kam mir jedoch zuvor: „Falls Ihr ein Kleid benötigt, könnt ihr eine Zofe fragen, sie wird Euch sicher gern behilflich sein.“ Ich sah ihn an und wünschte ihm eine möglichst schmerzvolle Todesart. Schließlich zischte ich: „Nein Danke. Auch wenn Ihr Euch das nicht vorstellen könnt, ich besitze Kleider. Ich trage sie nur nicht“ Wegen Leuten wie Euch, fügte ich in Gedanken hinzu. Leuten, die einen aufgrund dessen, das 'schwächere Geschlecht' zu sein, von oben herab behandelten. „Verstehe“, sagte Corboz und wandte sich wieder anderen, sicher furchtbar wichtigen, Dingen zu.
Ich brodelte vor Wut und stapfte in meinem Zimmer auf und ab. Wie konnte er es wagen! Meine Autorität so in Frage zu stellen! Ich stützte mich an meinem Bett ab. Ich musste dafür sorgen, dass weder einer meiner Untergebenen noch Bekannte mich sahen- und auf gar keinen Fall Corboz!
Wie dem auch sei... Ich legte mein Kleid heraus und versuchte, es anzuziehen, wofür ich schließlich doch die Hilfe einer Zofe brauchte... Deswegen hasste ich Kleider. Man kam nicht einmal allein hinein, und genug Luft bekam man im Allgemeinen auch nicht. Auch wenn ich zugeben musste, dass es ein hübsches Kleid war. Es hätte mir bestimmt auch gestanden, wenn ich nicht der Meinung wäre, dass Kleider allgemein nicht zu mir passten. Es war dunkelblau, beinahe schwarz und hatte weite, hellblaue Ärmel. Und es passte.
Ich freute mich... total... auf das Fest...


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