#106

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:24
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Liam zu Arryon
“Zur Torkelnden Ente“

Überrascht sah ich Astraea auf meinen Tisch zukommen, sie zog einen Mann hinter sich her. Gesellschaft, wie wunderbar... Nun, Astraea war durchaus auszuhalten. Ich nickte den beiden also zu und nahm einen weiteren Schluck von der Brühe, die sich hier Bier schimpfte. „Nein, die Kommandantin hat uns tatsächlich frei gegeben. Dafür durften wir den ganzen Abend eine Mauer bewachen. Und ich tue das, was man in einer Taverne so macht. Ich trinke...“ Ich schwenkte den Inhalt meines Kruges.“Wobei das Zeug hier kaum Alkohol genannt werden kann. An dir lässt sich der Spruch „Kleider machen Leute“ übrigens fabelhaft widerlegen. Ich habe noch nie eine Dame getroffen, die so wenig Manieren hat wie du“, meinte ich und nickte zu ihren auf dem letzten Stuhl liegenden Beinen und musste schmunzeln.
Schließlich betrachtete ich ihren Begleiter. Er sah finster drein, beinahe misstrauisch, und sah zweifelnd zu Astraea. Ich trank einen weiteren Schluck und sah ihn aus dem Augenwinkel an. Er schien sich etwas unwohl zu fühlen. Ich schob das auf die Tatsache, dass wir in einer Taverne saßen, die einen Namen trug, die sonst nur in Kindergeschichten auftauchten... „Torkelnde Ente“... Wer sich sowas Bescheuertes ausdachte, hatte jawohl ein Rad ab...
Ich stand auf, um etwas Nachschub zu besorgen. Im Endeffekt standen Bier, Schnaps, Whiskey und eine seltsame Mischung verschiedener Sachen auf dem Holztisch.
Ich stellte -immerhin- fest, dass meine Laune schließlich beträchtlich stieg, genau wie mein Alkoholpegel. „Das Kleid steht dir übrigens“, meinte ich irgendwann zu der „Dame“, die ebenfalls schon kräftig gebechert hatte, und grinste. „Allerdings passt es überhaupt nicht zu deiner Persönlichkeit.“ Noch hatten wir nicht nachholen müssen, aber ich hatte im Vorhinein schon ein wenig intus gehabt... Langsam sollte ich zurückstecken, ich bezweifelte, dass wir morgen frei bekämen. Ich rechnete eher mit einer Frühschicht, um jene zu strafen, die es mit dem Feierabend übertrieben hatten...


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#107

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:25
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Jaelyn

Es machte wirklich Spaß nach längerer Zeit mal wieder so unbeschwert vor sich her zu tänzeln. Zwar sah ich generell alles etwas ungezwungener, jedoch hatte ich das Tamburin seit damals, als ich noch mit meiner Familie in den verschiedensten Städte spielte, nicht mehr in der Hand gehabt. Umso mehr blühte ich daher nun auf. Wie der Stoff durch die Luft tanzte bei Drehungen, hochgerissen wurde, das Haar wild hin und her wehte, die Melodie vom Wind getragen wurde. Aufgeregt hüpften ein paar Kinder am Rand auf und ab zu welchen ich hinüber ging und sie mit auf die freie Fläche zum Tanzen holte. Auch schienen wir die Aufmerksamkeit einiger Wachen auf uns zu lenken, doch ich bezweifelte dass es etwas anderes war als reine Überwachung zur Gewerleistung des Schutzes oder auch Neugier. Und selbst wenn so würden sie wohl kaum bei einer solchen Ansammlung, vor den Augen so vieler, einen Zugriff wagen. Das würde für zu große Unruhen führen, da unsere Jagd sogesehen ein eher heimliches Unterfangen war. Anderfalls könnte ich mir nicht vorstellen, dass mein Laden noch stehen würde. Doch darüber wollte ich mir gerade keine Gedanken machen und tanzte lieber weiter mit den Kindern. Der ein oder andere Herr fragte mich dabei auch nach einem Tanz, dem ich freudig nach kam.


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#108

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:26
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Kilian

Für mehr als ein Lächeln auf ihre Worte, ließ mir die Azalle keine Zeit. Übermütig schleifte sie mich durch halb Cerandíl und schon bald fanden wir uns vor einer überladenden Gaststätte wieder, in die sie mich ohne Zögern hineinbugsierte. Übers ganze Gesicht grinsend, beobachtete ich wie sie nach zwei Krügen verlangte und wieder ganz in ihrem wahren Ich aufging. Ja, so grazil sie in diesem Kleid auch auf den ersten Blick wirkte, so schnell ließ sie auch jeden Zweifel daran genau hier hinzugehören verblassen. Nachdem ich mir einen großen Schluck des Gebräus genehmigt hatte, forderte sie mich auf, ihr erneut zu folgen. Konnte dieses Mädchen denn keine Sekunde still sitzen? Amüsiert ging ich ihr nach, gespannt wen sie mir da vorstellen wollte. "Kilian, das ist Liam. Liam, das ist Kilian.", sagte Astraea und setzte sich zu dem dunkelhaarigen Mann, der optisch einiges hermachte, aber aussah, als würde er zum Lachen in den Keller gehen. Ich wusste nicht genau wieso, aber mir war augenblicklich klar, dass ich mit diesem Kerl niemals gut Freund werden würde. Bisher hatte mich mein Gespür selten getäuscht und irgendwie witterte ich, dass von diesem Burschen Gefahr ausging. Oder lag es nur daran, dass er so unsympathisch wirkte? Ich mochte diese Empfindungen nicht, wollte nicht so vorschnell urteilen, weshalb ich genervt meinen Krug ansetze und mich bei seinen weiteren Worten fast verschluckt hätte. Entsetzt ließ ich den Krug sinken und starrte Astraea an, bis mir auffiel, dass diese Reaktion vermutlich ziemlich unklug war. Meine Mimik hatte ich schnell mehr oder weniger gut im Griff, doch ich konnte einfach nicht begreifen, was sich die Azalle dabei bloß dachte? Ganz offenbar hatte sie sich irgendwo den Kopf angestoßen, denn andererseits war dieses selten dämliche Verhalten nicht zu erklären! Und wie vertraut die beiden miteinander umgingen. Was fiel diesem dreckigen Soldaten überhaupt ein, so mit ihr umzugehen. Wenn sie jemand aufzog, dann war ich das und bestimmt keiner von Eochaids Armleuchtern. Finster blickte ich zu meiner Begleiterin hinunter, die mit dieser Aktion den Bogen eindeutig überspannt hatte, während Liam mich musterte. Als er aufstand und zum Tresen hinüberging, nutzte ich augenblicklich die Gelegenheit und trat zu der Rothaarigen. Eine meiner Hände auf dem Tisch abgestützt, die andere an ihre Stuhllehne, beugte ich mich zu ihr herunter, sodass nur sie meine Worte verstehen konnte. "Hast du deinen Verstand verloren?", knurrte ich sie an und sah in ihre Augen. Meine spiegelten vermutlich eine Vielzahl von Gefühlen ab, auch wenn Wut die vorherrschende Empfindung war. "Du treibst dich mit einem Soldaten herum? Wie kann man nur so lebensmüde sein?" Es gab nicht viele Dinge, die mich zornig machten, doch Leute, die mir wichtig waren und sich dem Feind regelrecht auf dem Präsentierteller anboten, gehörten eindeutig dazu. "Was, wenn er herausfindet, wer wir sind.", fuhr ich aufgebracht fort,bemerkte aus den Augenwinkeln jedoch Liams Rückkehr und richtete mich wieder auf. Ich musste sie hier raus schaffen, ehe der Kerl die Wahrheit herausfand. Es musste nur ein weiterer Soldat zu uns stoßen, der mich oder Astraea schon einmal gesehen hatte und uns aus dieser Nähe sicher wiedererkennen würde. Und als wäre es nicht schlimm genug, dass ich meine Rage kaum unterdrücken konnte, fing dieser Vollidiot auch noch an Astraea zu umgarnen. „Das Kleid steht dir übrigens.Allerdings passt es überhaupt nicht zu deiner Persönlichkeit." Ich konnte mir ein spöttisches Schnauben nicht verkneifen. "Ich glaube nicht, dass ihr überhaupt in der Position seid, dies zu beurteilen.", knirschte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Dieser Volltrottel hatte nicht einmal bemerkt, dass sie eine Azalle war und mutmaßte sich an, sie zu kennen. Es war einfach lächerlich! "Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ihr euch für die Zukunft passendere Begleiterinnen aussuchen solltet." Ich hatte keine Ahnung, was ich da gerade von mir gab, doch der Drang sie einfach zu packen, über die Schulter zu werfen und wegzubringen, ließ mich kaum einen klaren Gedanken fassen. "Ich denke, es ist an der Zeit zu gehen." Bestimmt packte ich ihren Arm und zog sie auf die Füße. Jedoch entging mir nicht, dass ich dabei grober vorgegangen war, als beabsichtigt, weshalb ich meinen Griff schnell lockerte. "Tut mir Leid.", sagte ich hastig, wollte sie aber dennoch einfach nur so schnell wie möglich hier raus bringen und zog sie mit mir Richtung Ausgang.


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#109

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:27
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Enngelin

Das Fest war größer und prachtvoller, als ich es mir vorgestellt hatte. Menschen tanzten fröhlich, andere stießen mit ihren Nachbarn mit einen Krug Bier an. Selbst die Wachen, vor denen ich mich so sehr scheute, sahen zum ersten Mal ein wenig freundlicher aus. Die Aufregung von gestern war gänzlich verschwunden und die Leute feierten unbekümmert.
Ich konnte nicht anders, als der Ruhe zu misstrauen. Ich traute dem König und seinem Vorhaben nicht, weshalb ich mich die ganze Zeit unsicher umsah. Es war auch ungewohnt ganz ohne Kapuze im Dorf herum zu laufen, aber anders wäre ich aufgefallen. Und zwar negativ. Was ich auf alle Fälle vermeiden wollte.
Es kam mir komisch vor, die Leute so unbeschwert zu sehen. Als hätte es den Vorfall mit den Azallen nie gegeben. Vielleicht waren sie naiv, vielleicht aber wollten sie keine Sekunde ihres Lebens mit Grübeln und fürchten verbringen. Was es auch war, ich bewunderte die Freude, die sie ausstrahlten. Ich war mir nicht sicher, ob ich je in der Lage dazu war.
„Entschuldige mich kurz“, hörte ich Gabriel sagen und ich nickte leicht. Ich war es gewohnt, dass wir nie lange zusammen blieben, da er sich selbst und mich dadurch in Gefahr brachte. Gabriel musste immer wachsam sein und sollte sich nie länger als nötig an einem Ort aufhalten. Es wäre natürlich auch nicht gut, wenn die Wachen ihn mit mir gemeinsam sehen würden, da sonst ich zu einer leichten Beute werden würde. Ich schüttelte meinen Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Obwohl Gabriel zum Ziel der Soldaten geworden war, brauchte ich mir keine Sorgen um ihn oder mich zu machen. Er kam gut alleine klar und wusste sich zu verteidigen.
Vorsichtig wagte ich mich näher in die Menge. Ich konnte nicht verhindern, dass die gute Laune doch noch ein wenig auf mich überschlug und ich sogleich in den Jubel der Menschen einstieg. Es tat gut, einmal alle Hemmungen fallen zu lassen. Ein Gefühl der Freiheit breitete sich in mir aus. Ich fühlte mich so, als wäre ich nicht mehr in meiner Hütte gefangen und konnte endlich teil einer Gruppe sein. Auch, wenn der Moment nur von kurzer Dauer war, genoss ich die heitere Stimmung am Festplatz.
Ich erblickte einen alten Bekannten und konnte ein Lächeln nicht verhindern. Zaghaft kämpfte mich durch die Meute zu ihm vor. Kilian sah ein wenig wütend aus und als ich näher kam, konnte ich erkennen, dass er Astreae hinter sich her zog. Was war denn da vorgefallen?
„Wie ich sehe, scheint es Ihnen wirklich besser zu gehen. Tut es noch weh?“, sagte ich, als ich ihn erreicht hatte und deutete auf die Stelle, wo ihn das große Wolfstier gebissen hatte….

Gabriel

Natürlich hatten es die Dorfbewohner wieder maßlos mit dem Fest übertrieben. Wobei ich zugeben musste, dass es mir schon gefiel, wie viel Bier hier floss. Ich war zwar nicht so trinkwürdig, wie manch anderer, aber ab und zu könnte man sich schon dieses säuerliche Gebräu gönnen. Und heute bot sich die Gelegenheit förmlich an. Ich sah mich ein wenig um und musste zu meinem Leidwesen erkennen, das hier am Festplatz ziemlich viele Wachen versammelt waren. Ob sie nur hier waren um das Fest zu genießen oder doch eher auf der Jagd waren, konnte ich nicht deuten. Trotzdem wollte ich kein Wagnis eingehen.
„Entschuldige mich kurz“, meinte ich an Enngelin gewandt und tauchte in die Menge unter. Es wäre wohl am sichersten, wenn ich das Fest inmitten der Meute verbringen würde, aber das wollte ich nicht. Ich war nicht ohne Grund die meiste Zeit allein unterwegs. Ich schlich mich weiter voran, bedacht darauf nicht aufzufallen, und ließ mich etwas abseits, wo ich keine Wachen entdeckte, nieder.
Ich musste leicht grinsen, als ich die Azalle von heute erkannte. Sie stand nur ein paar Meter von mir entfernt, schien mich aber noch nicht gesehen zu haben. Ich entschloss mich ihr zu nähern und als ich knapp hinter ihr stand, sagte ich: „Ich hätte nicht gedacht, Euch so schnell wieder zu sehen“


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#110

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:28
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Astraea

"Und," setzte ich an, "ist die Mauer schon weggelaufen?", fragte ich ihn scherzhaft.
Sein altbekanntes Gemaule über seine Arbeit und das Bier hier überraschte mich nicht und mittlerweile wusste ich, dass man auf lezteres am besten Nichts sagte, wenn man keinen Streit wollte und ihn einfach maulen ließ. Als es jedoch um mein Kleid ging wollte ich mir den verbalen Seitenstich nicht verkneifen. "Stimmt, zu dir würde das Kleid besser passen. Außerdem habe ich sehr wohl Manieren, nur niemanden den sie interessieren würden.", antwortete ich ihm als ich die Beine überkreuzte und meinen Krug leerte. Liam stand auf um wohl noch etwas zu holen als Kilian sich auf meine Stuhllehne und den Tisch stützte und mir zuflüsterte wobei es eher ein Knurren war.
Ich erwiderte seinen Blick, zwar mit nicht annähend gleicher Wut aber entschlossen genug. "Nein, ich habe nicht den Verstand verloren und nein, ich treibe mich nicht mit 'Soldaten' rum, ich habe eine Bekanntschaft mit einem.", bevor ich ihm meine Lösung sagen konnte, sollte ich auffliegen kam Liam zurück, die Hände voll von Getränken. Ich nahm einen der Krüge, schwenkte ihn jedoch lustlos umher, nicht genug um etwas zu verschütten, während ich mir Kilians Worte durch den Kopf gehen ließ. Natürlich stimmte es, es war gefährlich und eventuell auch lebensmüde von mir mich mit einem Soldaten gut zu stellen, andererseits hielt Liam mich für eine Bürgerin, die zumindest so normal war, dass sie keine Gefahr darstellte und bei den Wachen kein Verlangen weckte, sie einzusperren.
Die beiden führten ein Gespräch, welchem ich nicht wirklich Beachtung schenkte. Erst als Kilian verkündete, es sei an der Zeit zu gehen schaltete ich mich wieder ins Gespräch, jedoch nicht schnell genug um seinem festen Griff zu entgehen. Zwar lockerte er seinen Griff schnell wieder, aber angenehm war es auch jetzt bei weitem nicht.
Draußen angekommen riss ich mich von ihm los und blieb mit verschränkten Armen stehen. "Was sollte das?", wolle ich wissen, nun war meine Wut deutlich bemerkbar. "Ich kann mich abgeben, mit wem ich will und brauche dich" -um dies zu verdeutlichen tippte ich ihm entschlossen auf die Brust-,"bestimmt nicht um auf mich aufzupassen.", ehe ich meinen Wortschwall weiter führen konnte unterbrach mich die Heilerin vom heutigen Vormittag. Sie kam mir grade recht. "Da ist ja die Jungfer in Nöten die du so dringend zu brauchen scheinst. Geh und beschütze sie vor einem Hasen oder so!", ich funkelte ihn noch einmal böse an und drehte mich dann wieder in Richtung Taverne, betrat sie und verschwand wieder in der Menge. Nachdem ich mich wieder zu Liam gesetzt hatte, mir einen Krug nahm ohne drüber nachzudenken, was es war und es in einem Schluck halb austrank, sah ich ihn an. "Lass uns von hier verschwinden.", meinte ich zu ihm, immer noch leicht gereizt.


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#111

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:30
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Liam zu Arryon
“Zur Torkelnden Ente“

Ein Schnauben kam von ihrem Begleiter. "Ich glaube nicht, dass Ihr überhaupt in der Position seid, dies zu beurteilen“, knirschte er. Ich betrachtete ihn. Er wirkte wütend und in seinem Stolz gekränt. Etwa weil Astraea ihn hier her gezogen hatte? Ich nahm nur einen weiteren Schluck. "Glaubt mir, wenn ich Euch sage, dass Ihr Euch für die Zukunft passendere Begleiterinnen aussuchen solltet. Ich denke, es ist an der Zeit zu gehen“, meinte er und stand auf. Ich genehmigte mir ein Lächeln. „Ihr seid genauso wenig in der Position, über mich zu urteilen, wie ich über Euch. Ein schönes Fest noch“, meinte ich ruhig und sah zu, wie er Astraea hochzog, sich aber sofort wieder entschuldigte. Trotzdem zerrte er sie zum Ausgang und ich sah ihnen nach.
Ich fragte mich, wie lange die beiden sich wohl kannten und wie Astraeas Reaktion ausfallen würde. Ein „Danke“ mit einer Umarmung bezweifelte ich.
Es dauerte nicht lange, bis die wütende Amazone zurückkam.
Sie ließ sich auf den Stuhl fallen, nahm einen Schluck und meinte dann zu mir: „Lass uns von hier verschwinden.“
Milde überrascht zog ich die Augenbrauen hoch. „Hast du zu viel getrunken?“, fragte ich.
Wobei das wohl eher auf mich zutraf. Wenn ich nachher aufstand, würde ich vorsichtig sein müssen. Auch wenn ich durchaus Einiges vertrug, blieb es nicht ohne Folgen, wenn ich so ohne Weiteres das ganze Zeug runterkippe.


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#112

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:31
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Jaelyn
Marktplatz

Das Lied verklang und die Leute klatschten und aplaudierten. Ein leicht erschöpften Seufzen schlich sich zwischen meinen Lippen hervor. Die ganze Zeit mit diversen Partnern durchzutanzen konnte mit der Zeit doch auf die Ausdauer gehen. Hinzu kam das man niemals den Bewegungsdrang von Kindern unterschätzen durfte. Ich gab dem Mädchen von welchem ich mir das Tanborin geliehen hatte zurück und ging auf einen der Stände zu, während die Musikanten ein neues Lied anstimmten und Gaukler dazu ihre Talente zeigten. "Entschuldigen Sie, ein Wasser bitte.", bestellte ich bei dem Mann hinter der Theke, welcher einen kleinen Stand vor seiner Kneipe aufgestellt hatte, was so keine schlechte Idee war. Denn auf diesem Wege griff er einen Teil der Laufkundschaft ab, die andernfalls vermutlich nicht ins Gebäude hinein gingen. Mit einer Kelle schöpfte er das kühle Nass aus dem Behälter und fühlte es in einen kleinen Krug. Ich bezahlte und nahm einen kräftigen Schluck, während ich dem Treiben zusah. So wie es jetzt lief wprde ich wohl bis zum Schluss des Festes bleiben und morgen den Laden erst recht spät öffnen oder vielleicht auch einen Tag frei machen.
Das Treiben genießen schweifte mein Blick durch die Menge und blieb abseits plötzlich an einer kleinen Traube Menschen hängen. Der Grund: es schien dort wohl zu Unstimmigkeiten gekommen zu sein und Wachen waren involviert. An und für sich war das nichts ausergewöhnliches, doch diejenigen, welche die Probleme zu haben schienen, waren teils Kinder und dazu auch noch ein paar mit denen ich vor ein paar Minuten noch getanzt hatte. Ich konnte es mir zwar nur schwer vorstellen, aber sollten der König es wirklich am heutigen Tage oder besser an diesem Abend darauf anlegen seine Leute nach Azallen suchen zu lassen? Vor den Augen aller? Irgendwas stimmte da doch nicht, also stellte ich den Krug ab, bedankte mich noch mal beim Wirten und schlägelte mich durch die Maßen, rüber zu dem kleinen Kneul und schnell wurden ihre Stimmen immer lauter. Zwar hatte ich nicht alles mitbekommen, aber so wie es aussah wollte man den Kindern Diebstahl und Landstreicherei unterstellen. "Entschuldigen Sie bitte, aber könnten Sie mir bitte gütigerweise verraten, was Sie von diesen Kindern wollen?", mischte ich mich ein und drückte die Hand der Wache von einem Jungen weg, welchen ich sogleich hinter mich schob. Sofort änderte sich die Konstelation und hilfe und schutzsuchend versteckten sich die Kinder hinter mich sodass ich nun zwischen ihnen und den zwei Wachen stand. Ihre zuvor so freudigstrahlenden Gesichter waren nun von Angst verzogen und bei dem einen Mädchen Tränen verschmiert. "Misch dich da gefälligst nicht ein. Wir handeln im Auftrag des Königs.", knurrte der eine und bäumte sich vor mir auf. "Ja sicher. Das hätte ich mir auch so denken können.", entgegnete ich ihm schon beinahe dreist. "Und was haben Ihrer Meinung nach vier Kinder angestellt, dass man ihnen solch eine Angst einjagen muss? Schämen Sie sich den gar nicht?" Man konnte dem aufgeplustertem Affen ansehen, dass es ihm nicht gefiel wie ich mit ihm sprach. Doch das war mir so ziemlich egal. Er würde noch was ganz anderes von mir hören, wenn er die Kinder nicht in Ruhe ließ.


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#113

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:33
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Kilian

Die Dunkelheit hatte sich nun vollends über die Stadt gelegt und nur die unzähligen Feuer tauchten Cerandíl und dessen Bewohner in flackerndes Licht. Doch dieser Umstand hatte die Heiterkeit nicht getrübt, ganz im Gegenteil sogar. Erleichterung machte sich in mir breit, als wir die Gaststätte verlassen hatten, doch lange hielt diese nicht an. Die Rothaarige riss sich von mir los, als hätte ich sie noch immer fest umklammert, offenbar mittlerweile ebenso erzürnt wie ich. Was das sollte? Ich ließ mich von ihrer harschen Art nicht beeindrucken, dafür war ich selbst einfach noch zu wütend. Trotzdem konnte ich mich beherrschen, ihr nicht all die Dinge gegen den Kopf zu werfen, die gerade durch meinen gingen. Auch ich verschränkte meine Arme nun vor der Brust. Doch nicht als bockige Geste, sondern um mich weiterhin zurückzuhalten. Sie so grob behandelt zu haben tat mir Leid, auch wenn ich das in diesem Augenblick nicht aussprechen würde. Sturheit, auch so eine Sache, die viele Azallen miteinander verband. Mürrisch blickte ich auf Astraea hinunter, die entweder nicht mitbekam, wie sehr ich mich zwang zurückzuhalten, oder mich absichtlich weiter provozierte. Ihr Finger bohrte sich in meine Brust und ich sah verkniffen zu ihr hinunter. Doch noch ehe ich etwas auf ihre leeren Worte erwidern konnte, trat aus der Menge eine mittlerweile vertraute Person auf uns zu. Enngelin trat zu uns, ruhig und besonnen, das komplette Gegenteil von der wilden Furie, die gerade vor mir stand und augenblicklich auf die Heilerin losging. Oder eher weiterhin auf mich, sie aber dazu benutzte, was mich nicht gerade friedlicher stimmte. Offenbar hatte die Azalle mittlerweile komplett den Verstand verloren, denn abgesehen von der Tatsache, dass sie versuchte sowohl mich, als auch die junge Frau zu verletzten, drehte sie sich um und marschierte geradewegs wieder auf den Eingang zu. "Das nächste Mal mach ich dem Wolf einfach den Weg frei, gegen deine Kratzbürstigkeit kommt ohnehin niemand an!", rief ich ihr erzürnt und nicht gerade sehr erwachsen hinterher. Ich konnte nicht fassen, dass sie zu ihrem "Bekannten" zurückging und sich weiterhin dieser Gefahr aussetze. Ich konnte mir schon vorstellen, was für eine Art "Freund" er war. Ich wandte meinen Blick ab und blickte zu dem blonden Mädchen hinüber, während ich versuchte mich wieder etwas zu beruhigen. "He, tut mir Leid, dass du das mit ansehen musstest.", sagte ich , denn meine Rage fiel nicht direkt von mir ab. Unwirsch fuhr ich mir durch die Haare, während sich die Sorge um Astraea wieder in mir breit machte. Doch etwas hielt mich davon ab, ihr zu folgen. Vielleicht falscher Stolz, besagte Sturheit, ich wusste es nicht genau. Und ich wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Endlich schaffte ich es wieder zu lächeln und nickte ihr nun verspätet auf ihre Frage zu. "Ja, du hast tolle Arbeit geleistet, danke nochmal.", erwiderte ich und kratzte mir kurz über jene Stelle. Ich war noch immer aufgewühlt und mir passierte es selten, dass ich mich kaum noch beherrschen konnte, weshalb es mir auch missfiel, dass meine Retterin mich so überhaupt gesehen hatte. "Du bist alleine unterwegs?", fragte ich ablenkend und ließ meinen Blick kurz umherschweifen, ehe ich wieder zu ihr sah und versuchte in ihrem Gesicht abzulesen, was sie wohl dachte.


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#114

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:33
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Aneela

In den vergangenen Monaten hatten sich die Vorkommnisse gehäuft, war die Lage immer schwieriger geworden und es war kaum ein Tag vergangen, an dem nicht irgendetwas passiert war. Die ständige Sorge, die Vorsicht, all das schien mir allmählich aufs Gemüt zu schlagen. Ich sehnte mich nach ein wenig Frieden, die Gedanken einfach mal abzustellen und das Leben mal wieder zu genießen. Diesem Drang war ich am vorherigen Tag nachgegangen und es hatte mich beinahe meine Freiheit und damit mein Leben gekostet. Auch jetzt war ich hin und her gerissen, zwischen dem Drang mich einfach fallen zu lassen und der Verantwortung, alles im Auge zu behalten. Kilian und Astraea waren schon vor einer Weile verschwunden, doch ich versuchte keine allzu großen Befürchtungen in mir aufsteigen zu lassen. Denn auch die ständige Sorge war eine Art von Gefängnis, welches man sich selbst schuf. Ich begnügte mich damit, etwas abgelegen dem Treiben zu folgen und nach und nach gelang es mir, von meiner Umgebung abzulassen. Deshalb bemerkte ich die Person die sich mir näherte auch erst, als diese unmittelbar hinter mir stand. Als ich jedoch seine Stimme vernahm, lächelte ich und entspannte mich augenblicklich wieder. "Glaubt ihr an Zufälle?", entgegnete ich und drehte mich zu ihm um. Ich konnte nicht leugnen, dass ich mich nachdem sich unsere Wege getrennt hatten, immer wieder dabei ertappte, über ihn nachzudenken. Ich ließ offene Fragen nun einmal nicht gerne unbeantwortet und er hatte mir einige Rätsel aufgegeben, die ich noch immer lösen wollte. Und auch jetzt fragte ich mich, ob er seine Kleidung aus Protest nicht angepasst hatte, oder die Götter nicht akzeptierte, eventuell sogar ihre Existenz anzweifelte. "Oder an Schicksal?", fuhr ich fort, in der Hoffnung in seiner Antwort vielleicht diese Überlegungen beenden zu können. Kurz konzentrierte ich mich auf unsere nähere Umgebung und als ich mich in Sicherheit wägte, widmete ich meine volle Aufmerksamkeit wieder dem Jäger zu, der es irgendwie schaffte Misstrauen und unerklärlicherweise auch eine gewisse Art von Vertrauen gleichzeitig in mir aufsteigen zu lassen.


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#115

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:33
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Pande

Es war für einen Mann meiner Klasse doch recht schwierig nicht ununterbrochen einen Frau an der Hand zu haben, die mit einem Tanzen wollte. Aber irgendwie drückte ich mich dann doch. Das war auch wirklich besser so, denn beim Tanzen wuerde es nur unnötige Verletzte geben... Es lag mir nun einmal nicht im Blut. Die meisten Bewerberinnen schienen auch nicht ihr Leben daran zu setzten mit mir zu tanzen (Andernfalls hätte ich auch nicht lange standhalten können), verwunderlich aber wahr. Als das momentane Stück zuende ging und sich die meisten Paare trennten, sah ich schon wieder eine auf mich zukommen ... Und ergriff die Flucht. Männlich und tapfer war ich bei meinen Aufgaben immer und jetzt verschmolz ich ausnahmsweise mal männlich und tapfer mit der Wand indem ich mich an ihr entlang drückte. Dabei hegte ich die Hoffnung irgendwann in eine Gasse verschwinden zu können.
Statt in eine Gasse stolperte ich in ein, doch recht weiches Objekt. Ich hatte mich in dem Moment auf meine rechte Seite konzentriert um gegen einen eventuellen weiblichen Angriff gewappnet zu sein, deswegen das kleine Missgeschick.
"Entschuldigen Sie, ich habe dummerweise nicht auf den Weg geachtet...", fing ich an und sah erst dann den Mann, denn als solcher stellte er sich heraus, richtig an. Mein erster Gedanke war: Söldner? Er hatte etwas an sich, das dies vermuten ließ , dich was es genau war konnte ich nicht bestimmen. Vielleicht die Augen oder seine Haltung, wer weiß. Er war in Begleitung einer jungen Frau. Einer recht hübschen jungen Frau, wohlgemerkt.
"Du liebe Zeit, ich scheine gestört zu haben. Das tut mir wirklich leid. Macht ruhig weiter ich suche nur Schutz." Ich zwinkerte der hübschen Dame zu und hatte eigentlich nicht das Bedürfnis zu gehen.


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#116

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:34
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Enngelin

Ich riss überrascht die Augen auf, als mich die Azalle als Jungfer in Nöten bezeichnete und dann temperamentvoll verschwand. Ursprünglich hatte ich sie als nett und freundlich eingeschätzt, so ein aufbrausendes Verhalten hätte ich ihr nicht zugetraut. Nun gut, ich kannte sie nicht wirklich gut, aber vorhin hatte sie einen ganz anderen Eindruck auf mich gemacht. Jetzt wirkte es fast so, als hätte sie etwas an mir auszusetzten. Es sah auch so aus, als hätte sie Schwierigkeiten ihre Gefühle zu bändigen. Zwar wusste ich nicht, was genau vorgefallen war, aber trotzdem sollte man in Gesellschaft anderer Leute nicht einfach so herumschreien.
Natürlich könnte ich etwas getan haben, was die Azalle so in Rage verfallen ließ. Ich hatte nämlich den Eindruck, dass ich nicht ganz unschuldig an ihrer momentanen Laune war. Schlechtes Gewissen machte sich in mir breit, obwohl ich nicht einmal wusste, ob ich tatsächlich an ihrer schlechten Stimmung Schuld trug.
„Habe ich etwas falsch gemacht?“, äußerte ich mich und sah Kilian zuerst verwundert an, ehe ich leicht den Kopf senkte. Vermutlich wäre es besser gewesen, wenn ich die beiden in Ruhe gelassen hätte. Doch wie hätte ich ahnen können, dass ich mit meinem Auftauchen so viel Ärger verursachen würde?
Beinahe hätte ich Kilians Frage überhört, da ich wohl zu sehr in meinen eigenen Gedanken versunken war.
„Ich bin mit meinem Cousin hier, jedoch ist dieser momentan anderweitig beschäftigt“, entgegnete ich mit einem etwas aufgezwungenen Lächeln. Die Situation war mir mehr als nur unangenehm und ich war mir sicher, dass für Kilian dasselbe galt. Er schien noch immer sehr wütend zu sein, auch, wenn er sich schön langsam beruhigte. So kam es mir zumindest vor.
„Ich wollte Euch mit meinem Auftauchen wirklich keine Unannehmlichkeiten bereiten. Vielleicht sollte ich wieder gehen, dass Ihr Euch mit Eurer Begleitung wieder versöhnen könnt“, sagte ich, wartete jedoch auf seine Antwort. Es wäre unhöflich gewesen, einfach wegzugehen, ohne die andere Person zu Wort kommen zu lassen. Obwohl mir nicht viel von meiner Familie geblieben war, hatte sie mich stets eines gelernt: gute Manieren. Selbst, wenn es mir ab und an schwer fiel beherrscht zu bleiben, wurde ich nie in der Menge launisch. Im Gegenteil zu Astreae, die Wut vorhin förmlich ausgestrahlt hatte.


Gabriel

„Ich glaube an Zufälle, aber wenn sich diese häufen, dann könnte dies doch Schicksal sein, oder?“, erwiderte ich grinsend. Bis jetzt hatte ich noch nie über dieses Thema nachgedacht, aber ich konnte nicht mehr glauben, dass dies hier nur Zufall war. Aber wieso sollte das Schicksal ein Zusammenführen zwischen der Azalle und mir bezwecken wollen? Dies ergab doch keinen Sinn.
Ich konnte nicht leugnen, dass ich an unseren kleinen Gesprächen Gefallen gefunden hatte. Es war interessant mitanzusehen, wie sie auf mich reagierte, denn sie schien nicht ganz zu wissen, ob sie mir trauen konnte oder nicht. Es war eindeutig, dass sie wissen wollte, wann unsere erste Begegnung stattgefunden hatte, aber es behagte mir, sie so überlegt zu sehen. Ich konnte mit meiner Aufklärung ruhig noch ein wenig warten, es war spannend mitanzusehen, wie sehr sie mit sich selbst raufte.
Unsanft wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als mich ein Geschöpf von kleiner Statur anrempelte. Wütend drehte ich mich um, ein wenig erstaunt ein männliches Wesen zu sehen. Ich hätte von der Größe her eigentlich auf eine Frau geschätzt. Der „Mann“ entschuldigte sich und ich verdrehte genervt meine Augen. Entweder war er ein Soldat oder ein fauler Herumtreiber. Egal was es war, ich konnte ihn sowieso nicht leiden. Seine Art war unausstehlich.
„Du liebe Zeit, ich scheine gestört zu haben. Das tut mir wirklich leid. Macht ruhig weiter ich suche nur Schutz“, sagte er, machte aber keine Anstalten zu gehen. Im Gegenteil, er fing sogar an der Azalle anzüglich zuzuzwinkern.
„Gewiss, Ihr stört. Es wäre sehr freundlich, wenn ihr uns wieder unserer Ruhe gönnen würdet. Falls Ihr Schutz sucht, dann ist dies wahrscheinlich der falsche Ort. Ich wünsche Euch viel Glück bei Eurer Suche, die Ihr wohl wo anders vorsetzten solltet“, erwiderte ich leicht genervt. Ich hoffte, dass er meine nette Warnung verstand, denn das nächste Mal würde ich ihm nicht mehr so freundlich entgegenkommen.


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#117

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:35
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Bast

Dieser Abend war trotz der ausgelassenen Feststimmung auf Dauer eher ermüdend als interessant für mich, denn anders als die meisten Festteilnehmer war ich nicht zum Tanzen gekommen. Mein Blick schweifte unentwegt über den Platz, darauf bedacht, jede verdächtige Bewegung zu erfassen. Dabei hoffte ich gleichzeitig, dass kein Azalle heute Nacht dumm genug sein würde, sich offen zu zeigen. Nicht, weil ich Mitleid hatte, sondern vielmehr, weil ein Eingreifen schwierig werden würde. Natürlich, wir waren darauf ausgelegt, Festnahmen durchzuführen. Doch vor den Augen aller Bürger würde es dennoch einen Tumult geben, den ich leiber zu vermeiden gedachte.
Im Verlauf des Abends fiel mir ein Mädchen auf, welches ausgelassen durch die Menschen tanzte. Sie war keine der offiziellen Musiker, denn ich hatte gesehen, dass das Instrument geliehen war. Ihre Kleidung hatte etwas zigeunerhaftes an sich und ich vermutete zumindest, dass sie womöglich aus einer Schaustellerfamilie stammte, wenn sie schon nicht zu den hier Auftretenden gehörte.
Die Frage war bloß immer: Azalle oder nicht? Alles andere hatte mich eigentlich nicht zu interessieren.
Die Gesichter wurden mit späterer Stunde zunehmen unübersichtlicher, denn zum Einen kamen noch immer neue Besucher hinzu und zum Anderen wirkte sich der steigende Alkoholpegel auf ihre Handlungen aus, die immer unvorhergesehener wurden.
Gelangweilt lehnte ich an der Mauer einer Kneipe und fühlte mich in der Zeit zurückversetzt. Es war die gleiche Stelle, an der ich mich am Morgen mit Pande unterhalten hatte. Entdeckt hatte ich ihn in der Menge noch nicht, doch war ich sicher, dass er zu den Anwesenden zählte. Richtig schlau war ich aus ihm nicht geworden, doch würde er sich eine Gelegenheit wie diese sicherlich nicht entgehen lassen. Was auch immer er eigentlich suchte.
Ich wurde aufmerksam, als am Rand des Platzes Stimmen laut wurden; einige Menschen hatten sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen, die nicht sehr friedlcih wirkte. Ich erkannte Soldaten darunter und - zu meinem Erstaunen - das Mädchen, das den Abend über getanzt und Tamburin gespielt hatte. Sie stand zwischen den Männern und einigen Kindern, die sich schutzsuchend hinter ihr versteckten.
Ich musste ein Seufzen unterdrücken, als ich mich von der Wand abstieß und meinen Weg zwischen den Körpern hindurch suchte. Es war eine einfache Aufgabe gewesen, die ich den Soldaten erteilt hatte: Am Rand stehen und schauen, Präsenz zeigen, vielleicht grimmig aussehen. Es war nicht ihre Aufgabe gewesen, sich einzumischen, einfach einzugreifen.
Zumal ich bezweifelte, dass diese Kinder es mit ihren "Verbrechen" wert waren, einen Tumult zu riskieren. Azallen waren sie augenscheinlich nicht, nur verängstigte Kinder.
Die Schwierigkeit bestand nun nur darin, den Wachen klar zu machen, dass sie auf ihre Posten zurückzugehen hatten, ohne unbedingt zu offenbaren, dass ich selbst einer von ihnen war. Dann hätte ich auch gleich in voller Rüstungsmontur hier aufkreuzen können...
"Wo ist hier das Problem?", fragte ich, als ich die Gruppe erreicht hatte und warf den Männern dabei einen fragenden und zugleich tadelnden Blick zu. Einen Vorteil musste es ja bieten, ihnen übergestellt zu sein. Ich hoffte nur, sie wären klug genug, meine "Tarnung" nicht auffliegen zu lassen.


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#118

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:35
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Jaelyn
Rand vom Marktplatz / Bast

Der werte Herr bäumte sich noch weiter auf und meinte es ginge mich nichts an. Da ertönte aus dem Hintergrund auch schon eine alte, kratzige Stimme, die schimpfte, dass man ihnen alle odentlich den Hosenboden versohlen sollte oder bei Delikten wie Diebstahl die Finger abschlagen. Ich warf dem älteren Herrn nur einen bösen Blick zu. Vom Sehen und Hören her kannte ich ihn. Er war ein misslauniger, grummliger alter Mann, der Kinder hasste. Wenn es nach ihm ginge würde man sie schon alleine fürs Kind sein wegsperren. "Handeln Sie etwa auf Aufforderung von dem da?", fragte ich. "Wenn ja, dann sagen Sie mir was die Kinder angeblich angestellt haben und sollte es um einen Preis gehen, dann zahle ich ihn." Für den Moment wusste die Wache nicht, was sie davon halten sollte, doch ehe sie was sagen konnte, stieß ein junger Herr zu uns und fragte wo das Problem läge. Leicht überrascht sah ich zu ihm, war jedoch froh Unterstützung zu erhalten. Auf seine Frage hin reagierten die Soldaten jedoch merkwürdig. Sie schienen auf einmal um einiges kooperativer oder lag das einfach daran, dass es diesmal ein Mann war, der mit ihnen sprach und kein "vorlautes Gör", als welches Wachen einen gerne bezeichneten. Der aufgeblasene Typ erklärte, dass die Kinder angeblich bei dem alten Griesgram eingebrochen seien und dort randaliert hätte. "Das ist doch kompletter Unsinn.", protestierte ich sofort. "Ich kenne diese Kinder und sowas würde sie niemals tun." "Wir wollten nur den Ball zurück holen.", erkläng eine leise zittrige Stimme hinter mir. Ich sah zu dem einen Jungen runter und fragte genauer nach. Er erklärte, dass ihnen der Ball beim Spielen durchs offene Fenster gefallen war und sie aus Angst vor dem alten Mann heimlich durch dieses hinterher geklettert waren. Als sie den Ball zurück hatten und wieder gehen wollten, hatten sie ausversehen etwas vom Fensterbrett gestoßen, was dann auf dem Boden zerbrach. "Es tut uns Leid.", schluchste das Mädchen, vor welchem ich mich sogleich hockte und die Tränen wegwischte. "Ach was. Halb so schlimm.", tröstete ich sie. "Der alte Griesgram übertreibt einfach mal wieder gewaltig." Auf meine Äußerung konnte ich schon sein Gemecker hören, aber ich ignorierte ihn. Wegen so was die Wachen zu rufen. Was für ein Witz.


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#119

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:36
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Aneela

Unwillkürlich legte sich ein kleines Schmunzeln um meine Lippen, als der Jägersmann auf meine Frage antwortete. Ehrlich gesagt überraschte mich seine Aussage, doch schien mein "Bekannter" ohnehin recht guter Laune zu sein. Glaubte man dem Schalk in seinen Augen, ließ es sich nicht schwer erraten, was er so amüsant fand und ich schwor mir ihm nicht mehr zu zeigen, wie sehr es mich fuchste so unwissend zu sein. Früher oder später würde ich es schon aus ihm herausbekommen und vielleicht bot sich mir in diesem Ambiente die passende Gelegenheit dafür. Vielleicht würden schon ein paar Schlücke Bier reichen seine Zunge etwas zu lösen, immerhin würde er damit keine Ausnahme darstellen. Doch vermutlich würde es nicht so einfach werden. Ich lächelte ihm leicht verschlagen zu, als mir weitere Methoden durch den Kopf gingen, wie ich bekommen konnte was ich wollte. Doch noch ehe ich überhaupt dazu kam auch nur ein weiteres Wort an ihn zu richten, wurde unsere Unterhaltung jäh unterbrochen. Ein weiterer Fremder stieß mit meinem Gegenüber zusammen, der wenig begeistert darüber schien. Auch als sich dieser aufrichtig entschuldigte, wirkte der Jäger nicht versöhnlicher, ganz im Gegenteil. Der Lockenkopf blickte nun zu mir und trotz meines Argwohns (der sich bei mir unbekannten Menschen zwangsläufig einschaltete) lächelte ich ihm freundlich entgegen. Auf sein Zwinkern jedoch verdrehte ich belustigt die Augen und verfolgte immer erheiterter die Gegenreaktion meines Retters. "Ein wahrer Menschenfreund.", gab ich grinsend von mir und legte ihm beschwichtigend meine Hand auf den Arm. Natürlich hatte er recht. Es war immer klug sich vor Fremden in Acht zu nehmen, doch war Diskretion anscheinend nicht gerade seine Stärke. Vermutlich hatte er sich durch diese Art schon oftmals in Schwierigkeiten gebracht, weshalb ich doch etwas beeindruckt war, dass er noch immer auf freiem Fuß lebte. Ich sah also zu meinem Begleiter hinauf und hoffte, dass er meine Reaktion nicht falsch deutete. Sollten die Beiden zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, würde ich gezwungen sein so schnell wie möglich das Weite zu suchen und diese Gelegenheit verpassen. "Verzeiht meinem Begleiter, offenbar sind ihm seine Manieren abhanden gekommen.", wandte ich mich nun an den Störfaktor und suchte seinen Blick. Oftmals reichte das schon aus. Die Andeutung eines verführerischen Lächeln, ein gekonnter Augenaufschlag und sie fraßen einem aus der Hand. Zumindest hoffte ich, es würde ausreichen, auch ihn zu besänftigen.


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#120

RE: Cerandil alte Steckbriefe

in Cerandíl - Origins 12.11.2016 22:36
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge

Kilian

Noch immer vernahm ich ein stetiges Pochen in meinen Ohren und ertappte mich dabei, wie ich immer wieder zu dem Gasthaus blickte. Hin und her gerissen, zwischen dem Drang sie zurückzuholen und der Sturheit sie ihrem Schicksal zu überlassen (und das hatte sie ja gewollt), entschied ich mich plötzlich dafür ihrem Wunsch nachzugeben. Sie würde ja schon sehen, was sie davon hatte. Ich seufzte innerlich, weil ich meine eigenen Gedanken gerade nicht mochte und auch die Tatsache nicht, dass ich viel zu abgelenkt war. Also trat ich zu Enngelin, legte ihr leicht meine Hand auf den Rücken und führte sie mit mir. "Lass uns woanders hingehen.", sagte ich nur und steuerte sie mit mir durch die Menge. Die junge Frau wirkte bedrückt und ich verstand erst nicht wieso, bis mir ihre Worte einfielen. "Es ist nicht deine Schuld.", sagte ich und warf ihr einen aufmunternden Seitenblick zu. "Sie war nur wütend auf mich und hat es an dir ausgelassen. Du musst dich also für nichts entschuldigen. Ich entschuldige mich für ihr Verhalten. Sie ist..." Zögerlich warf ich erneut einen Blick über die Schulter und suchte nach einem geeigneten Wort. "Momentan scheinbar nicht ganz Herr ihrer Sinne.", beendete ich meine schwache Erklärung. Doch da ich Astraeas Verhalten selbst nicht nachvollziehen konnte, fiel mir eine bessere Antwort auch nicht ein. "Vergiss sie einfach. Und nehme dir ihre Worte nicht zu Herzen, sie wusste sich nur nicht anders zu helfen." Abermals schenkte ich der Heilerin ein kleines Lächeln, ehe wir für einen Moment stehen blieben, nachdem wir genügend Abstand zwischen uns und die wilde Furie gebracht hatten. Etwas befreiter verschränkte ich nun die Arme vor der Brust und grinste Enngelin entgegen. "Dein Cousin also.", nickte ich und fragte mich, was dieser Kerl wohl immer trieb, wenn er sich aus dem Staub machte. "Den würde ich zu gerne mal kennen lernen."


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