#91

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 25.07.2017 12:15
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



Und dann ging ich doch nicht in mein Zimmer, sondern ließ nur Tristan vorbei. Die anderen waren in der Küche. Und die Dämonin schien mir nicht die geschickteste Person unter der Sonne zu sein. Ich wollte die Küche nicht in Schutt und Asche wiederfinden – und sie würden sich ja ohnehin nicht darum kümmern. Außerdem hatte ich mich darum gekümmert, dass die Küche benutzbar wurde! Ich riss die Tür zur Küche auf, in der sich gerade die Rothaarige nach etwas im Regal streckte. Auf der Theke war ein unheilbares Chaos, das aussah, als hätte jemand den gesamten Inhalt des Kühlschranks dort ausgebreitet.
„Raus aus meiner Küche.“ Ich machte eine Kopfbewegung zum Ausgang. „Das ist kein Spielplatz hier und ich will nicht hinter euch herräumen müssen.“




Der Großteil der anderen verzog sich und ich überlegte, ob ich es ihnen gleich tun sollte. Der neue Dämon, Caim, wenn ich mich richtig erinnerte, sprach mit Lana, warf mir bei seiner Frage einen Seitenblick zu, beschäftigte sich aber größtenteils mit ihr. Ich stand auf. Lana war sicher in der Lage, alles zu erklären...
Ich stieg die Treppe hoch, ging aber nicht in mein Zimmer, sondern öffnete die Tür zu Rajanis...ehemaligem Zimmer. Einer der neuen würde hier einziehen. Einen Moment lang stand ich einfach nur da. Es war seltsam. Ich war hier durchaus öfter gewesen, aber jetzt... fühlte es sich einsam an. Aber vielleicht fühlte ich mich auch einfach selbst im Stich gelassen.
Natürlich war ihr wirklich persönliches Zeug mit ihr verschwunden, aber ich entdeckte im Regal die Filme, die wir uns teilweise angesehen hatten und teilweise noch ansehen wollten. Bevor sie bei einer Aufräumaktion verschwanden, nahm ich sie an mich. Genauso wie die verbliebenen Bücher, auch wenn ich dafür wohl mehrmals gehen musste, großartig.
Damit war ich wohl auch die einzige, die die Bücher der Bibliothek schätzte. Ich setzte den Bücherstapel härter als nötig ab. Rajani war weg, sie war abgehauen. Und damit hatte sie mich im Stich gelassen.

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#92

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 25.07.2017 21:24
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



„Hat man euch schon gesagt, was unsere tolle Aufgabe ist?“, sagte Caleb, nachdem er die Küche betreten hatte. Na toll, wieso musste er bloß so ein Spielverderber sein? Konnten wir nicht einmal ein wenig Spaß haben, bevor wir mit dem Ernst des Lebens hier beginnen mussten?
„Mehr oder weniger. Irgendwas mit Siegeln, Weltuntergang, sehr dringend, Welt geht unter, Drama, Eile. Sowas in der Art.“, erwiderte die Dämonin, die sich schon selbst bedient hatte. „Wie weit seid ihr denn mittlerweile gekommen? Also mit der Suche…“, fragte sie, während sie nach einem Schneidebrett griff, dass wohl zu hoch oben war. Da ich selbst nicht gerade die Größte war, konzentrierte ich mich lieber darauf, ihr eine Antwort zu geben.
„Wir wissen, wo sich ein Siegel befindet. Das Problem ist jedoch nicht der Ort, sondern wie wir es uns zu eigen machen können. Die Aufgabe, die wir erfüllen müssen, ist nicht gerade sehr berauschend und keiner hat sich dazu bereit erklärt, den Anfang zu machen.“, sagte ich und dachte an Lanas Worte. Allein die Erinnerung daran verursachte ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend und ich schluckte leicht.
„Raus aus meiner Küche.“, sagte Gabriel, der plötzlich hinter mir stand. Ich hatte ihn gar nicht kommen gehört. „Das ist kein Spielplatz hier und ich will nicht hinter euch herräumen müssen.“, fügte er hinzu und ich wusste, dass er wütend war. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen und ich griff nach einem Croissant, das auf der Küchentheke lag. „Du räumst es ja doch wieder auf, so wie du es immer tust. Ach, jetzt, wo du hier bist: möchtest du uns vielleicht Rührei machen?“, sagte ich, während ich einen Bissen nahm.




Als ich vor meinem Zimmer stand, überlegte ich kurz. Eigentlich wollte ich nicht in der Nähe der Engel sein und selbst dasselbe Stockwerk war viel zu nahe. Ich beschloss daher in den Fitnessraum zu gehen, vielleicht hatte ich da meine Ruhe. Der Fitnessraum war sowieso noch so gut wie unbenutzt und ich konnte ruhig mal wieder ein paar Gewichte stemmen. Ich bemerkte, dass die Tür zu Rajanis Zimmer offen stand und plötzlich hörte ich ein dumpfes Geräusch, das aus dem Raum kam. Ich näherte mich dem Zimmer und blieb am Türrahmen gelehnt stehen. „Bist du wirklich so sentimental?“, fragte ich Arifahr, die in ihren Gedanken versunken war. Ich hätte nie gedacht, dass das Verschwinden der beiden Dämonen irgendwen stören würde. Nun ja, Arifahr war wohl doch sehr emotional und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Also ich finde das Ganze eher belustigend als traurig. Irgendeine Heiligkeit hat sich wohl geirrt und sie hat wohl ihren ganzen Stolz herunterschlucken müssen um das Missgeschick einzugestehen.“, sagte ich. Was ich daran jedoch nicht verstehen konnte: Wenn ich einen Fehler machte, wurde ich sofort verbannt, aber wenn dem Teufel ein kleines Malheur geschah, war es nicht weiter schlimm. Die ganze Welt war wohl ein ungerechter Platz und irgendwie würde ich das den Verantwortlichen schon heimzahlen, da war ich mir sicher!

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#93

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 26.07.2017 16:33
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge



Misstrauisch beobachtete ich den Neuankömmling, der den anderen wider erwarten nicht gefolgt war und stattdessen langsam auf mich zukam. Im Gegensatz zu seiner Begleitung machte Caims Auftreten seiner Rasse alle Ehre und obwohl ich äußerlich so gefasst wie möglich tat, wuchs das mulmiges Gefühl in mir, je weiter er die Distanz zwischen uns verringerte. Dennoch konnte ich nicht verhindern, dass ich automatisch ein wenig nach hinten auswich, als der Dämon sich zu mir herunterbeugte. „Also. Wo fangen wir an? Je eher wir diese Siegel finden, desto eher kann ich hier weg.“
Von seinem durchdringenden Blick kurzzeitig erlöst, atmete ich die angehaltene Luft aus meinen Lungen und spürte die kurzzeitige Erleichterung, als mir der Sinn seiner Worte bewusst wurde. Dann war der Moment auch schon wieder vorbei.
"Schön, dass wenigstens einer hier es genauso eilig hat...", murmelte ich und musterte meinen Gegenüber nachdenklich, der sich noch immer kein Stück von mir fortbewegt hatte. Unter normalen Umständen, hätte ich ihn einfach nachdrücklich von mir geschoben, doch noch immer war ich beherrscht von der Angst, einen der Anwesenden mehr als unnötig zu berühren. Auch wenn sich mein Verdacht offenbar als irrtümlich herausgestellt hatte. "Nicht weit von hier ist eine Kirche. Wir haben das Siegel schon gefunden, aber es gab Schwierigkeiten beim Überwinden der Barriere.", fuhr ich fort und verschränkte angesichts fehlender Möglichkeiten die Arme vor der Brust, um mich ein wenig vor der befremdlichen Nähe zu schützen. "Wenn du die Bande dazu bekommst ihr Stelldichein zu beenden, können wir sofort aufbrechen."



Zumindest hatten die Taugenichts von Oben die beiden Dämonen über das Wichtigste aufgeklärt, sodass wir uns lästige Aufklärung ersparen konnten. Jedenfalls bis die Rothaarige nach weiteren Informationen fragte. Zum Glück übernahm Cassie die Aufgabe ihr zu antworten, weshalb ich die Gelegenheit hatte, die Engelin schweigend dabei zu beobachten. Das Thema schien ihr noch immer unangenehm zu sein, was mir bereits in der Kirche aufgefallen war und meine Neugier mehr weckte, als ich zugestehen wollte. Was die kleine Plaudertasche wohl zu verbergen hatte? So wie es aussah, würden wir es bald erfahren.
Gabriels nervige Stimme lenkte meine Aufmerksamkeit jedoch von der Frau ab und ich bereute es mich nicht irgendwohin verzogen zu haben. Es wurde wirklich langsam Zeit, dass diesem Typ mal jemand das Maul stopfte. Doch noch ehe ich dem Drang nachgeben konnte, erhob Cassie wieder das Wort und irritierenderweise flaute mein Unmut bei ihren Worten augenblicklich ab. Vielleicht weil ich gespannt war zu sehen, wie Gabriel von den Mädchen auf den Arm genommen wurde. Ich verdrängte das "wieso" deshalb, lehnte mich stattdessen entspannt zurück und wartete einfach schweigend auf das, was kommen würde.


Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3

zuletzt bearbeitet 26.07.2017 16:36 | nach oben springen

#94

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 26.07.2017 19:36
von Pummel • Eumelchen <3 | 295 Beiträge



Während ich also krampfhaft mit Hüpfen und Quietschen versuchte das Schneidebrett zu erreichen, war Cassie diejenige, die auf meine Frage einging und erklärte, dass sie bereits eines der Siegel ausfindig gemacht hatten. Allerdings gab es Komplikationen, da die Beschaffung an irgendwelche Bedingungen geknüpft war. „Die Aufgabe, die wir erfüllen müssen, ist nicht gerade sehr berauschend und keiner hat sich dazu bereit erklärt, den Anfang zu machen.“, erklärte die Engelsdame und mit einem Mal wirkte sie irgendwie geknickt. „Aller Anfang ist schwer! Lass mich-“
Weiter kam ich nicht, da die Tür zur Küche mit einem Mal aufgerissen wurde und Blondie unerwartet auf der Bildfläche erschien. Ich verharrte in meiner jetzigen Position, also auf einem Bein und mit ausgestreckten Armen und betrachtete den Engel abwartend, der nicht sonderlich erfreut wirkte. Der Anblick der vollgestellten Theke brachte das Fass wohl zum Überlaufen. „Raus aus meiner Küche.“, sagte das große, Blonde Schaf und machte dabei eine Kopfbewegung zum Ausgang. Die Küche war seiner Meinung nach kein Spielplatz. Außerdem hatte er keine Lust hinter uns aufzuräumen. Meine Augenbrauen schnellten angesichts der Tatsache, dass dieser Mann mir eine Mahlzeit verwehren wollte, in die Höhe. Doch irgendwie machte keiner der Anwesenden Anstalten die Forderung zu befolgen. Der namenlose Dämon blieb entspannt an Ort und Stelle, während Cassie sich kichernd ein Croissant von der Theke schnappte und dazu überging zu vermitteln. Sowas in der Art. „Du räumst es ja doch wieder auf, so wie du es immer tust. Ach, jetzt, wo du hier bist: möchtest du uns vielleicht Rührei machen?“ Während sie genüsslich in ihre Zwischenmahlzeit hineinbiss, konnte ich mir nur mit Mühe ein Lachen verkneifen. So langsam glaubte ich zu verstehen, wie der Hase hier lief. „Hunde, die bellen, beißen nicht... abgespeichert.“, nuschelte ich mit einer Schnute, ehe ich meine jetzige Aufgabe unterbrach und auf den Engel zuschritt, bis ich unmittelbar vor ihm zum Stillstand gekommen war und die Hände in die Hüften stemmte. „Von deinem berühmt berüchtigten Rührei habe ich schon gehört. Machst du uns, welches Gabriel? Bitteeeeeeeeeh?“ Um meine Worte zu unterstreichen, faltete ich meine kleinen Händchen zu einer flehenden Geste und beugte mich mit vorgeschobener Unterlippe zu dem Engel vor. Mittlerweile hing mir der Magen bis zu den Kniekehlen.





Während ich mir größte Mühe gab einen Ansatz von Geduld walten zu lassen, nutzte die verbleibende Dämonin die Gunst der Stunde, um sich aus dem Staub zu machen. Eine Tatache, die ich nur am Rande aus den Augenwinkeln mitbekam, da der Großteil meiner Aufmerksamkeit der Engelsdame vor mir galt. Es hatte zugegebenermaßen etwas Befriedigendes an sich, ihre Reaktion auf meine Anwesenheit zu verfolgen. Sie wirkte recht gleichgültig und gefasst. Und doch war sie ein Stück nach hinten gewichen, um etwas mehr Distanz zwischen uns zu schaffen, nachdem ich mir zu ihr vorgebeugt hatte. "Schön, dass wenigstens einer hier es genauso eilig hat..."
„Dafür dass du es eilig hast, wirkst du aber recht träge auf deiner Sitzgelegenheit.“, erwiderte ich kühl, ohne meine Augen dabei von der Dunkelhaarigen zu lösen, die meinem Blick nun begegnet war. Bevor mein angespannter Geduldsfaden reißen konnte, teilte sie mir auch schon genauere Einzelheiten zu einem der Siegel mit. Anschließend verschränkte sie die Arme vor der Brust. "Wenn du die Bande dazu bekommst ihr Stelldichein zu beenden, können wir sofort aufbrechen."
Es war das erste Mal, dass ich einen Engel so hautnah erlebte und wahrscheinlich war das auch der Grund dafür, wieso ich nicht zurückwich, selbst nachdem sie ihren kleinen Monolog beendet hatte. Stattdessen nahm ich mir noch einige Augenblicke Zeit das Wesen, welches offenbar genauso wenig wie ich hier sein wollte, zu betrachten. Meine Augenbrauen hoben sich ein Stück weit, als meine Augen über ihr Gesicht langsam nach unten wanderten, um auch den Rest des wohlgeformten Körpers in Augenschein zu nehmen. Ich atmete hörbar aus. Dann richtete ich mich wieder zu einer aufrechten Position auf und schritt geradewegs auf die Eingangstür zu. „Wozu weiter reden? Ich gehe jetzt einfach dahin und hole mir das blöde Ding selbst.“, brummte ich unzufrieden und trat ohne ein weiteres Wort nach draußen.


zuletzt bearbeitet 26.07.2017 19:38 | nach oben springen

#95

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 26.07.2017 20:28
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



Kassandra kicherte und griff sich ein Croissant. „Du räumst es ja doch wieder auf, so wie du es immer tust. Ach, jetzt, wo du hier bist: möchtest du uns vielleicht Rührei machen?“
Ich warf ihr einen bösen Blick zu. Meinte sie das ernst? Langsam reichte es wirklich, sie war kein Kind mehr und wenigstens etwas Anstand wäre angebracht.
Niemand kam meiner Aufforderung nach. Violett löste sich aus ihrer albernen Starre und kam auf mich zu, nachdem sie etwas genuschelt hatte.
„Von deinem berühmt berüchtigten Rührei habe ich schon gehört. Machst du uns, welches Gabriel? Bitteeeeeeeeeh?“, sagte sie und zog in kindlicher Haltung eine Schnute. Ich machte einen Schritt zurück und starrte sie an. Mir war noch immer gut im Gedächtnis, wie die seltsame Bindung mit Rajani gewesen war, und die hatte nur eine Berührung gebraucht. Es hatte sich mit Rajanis Verschwinden zum Glück aufgelöst und ich wollte ein zweites Mal möglichst vermeiden. Da Violett der Ersatz für Rajani war, war das Risiko dazu ziemlich hoch.
Ich verschränkte die Arme. „Wenn ihr verschwindet, sorge ich dafür, dass es was zu essen gibt. Meinetwegen auch Rührei. Und wenn du die Hände von mir lässt. Ich will nicht, dass das gleiche wie bei Rajani passiert.“



„Bist du wirklich so sentimental?“, fragte jemand hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum. Tristan war herein gekommen und grinste. „Also ich finde das Ganze eher belustigend als traurig. Irgendeine Heiligkeit hat sich wohl geirrt und sie hat wohl ihren ganzen Stolz herunterschlucken müssen um das Missgeschick einzugestehen.“
Ich verzog das Gesicht zu einer Art gequältes Grinsen. Unter anderen Umständen hätte mich das wohl ebenfalls amüsiert, aber Rajani war eben etwas Anderes. Da ich bezweifelte, dass ihm mein Lamentieren über unsere Freundschaft imponieren würde, zuckte ich nur mit den Schultern.
„Es wundert mich eigentlich auch nicht, bei den beiden. Aber Rajani und ich kamen... gut miteinander zurecht und deshalb find ich´s ziemlich beschissen, dass es gerade sie war.“
Ich nahm den Bücherstapel wieder in die Arme, der mir vorhin heruntergefallen war und wohl Tristan angelockt hatte. „Aber sie kommt nicht zurück und hat viele der Sachen hiergelassen, die ich ohnehin haben wollte. Bevor´s im Müll landet...“


zuletzt bearbeitet 26.07.2017 20:30 | nach oben springen

#96

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 26.07.2017 21:10
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



Jetzt waren wir schon zu zweit. Violett war nun selbst schon auf Gabriels Kochkünste gespannt und wollte sein leckeres Rührei probieren. Sie würde das bestimmt nicht bereuen, denn wenn Gabriel etwas konnte, dann war es kochen. Und Ordnung halten. Wobei letzteres eher keinen Nutzen für mich hatte. Da nun die Dämonin mit mir einer Meinung war, stand es zwei gegen einen, da konnte Gabriel doch nicht "nein" sagen. Und als hätte ich es es gewusst, gab Gabriel schlussendlich klein bei. "Wenn ihr verschwindet, sorge ich dafür, dass es was zu essen gibt. Meinetwegen auch Rührei..." Erfreut lächelte ich und schenkte seinen weiteren Worten keine Beachtung mehr. Ich hatte jetzt wirklich Hunger bekommen!
„Und Pfannkuchen auch! Rührei und Pfannkuchen sind eine tolle Kombination! Ich lasse dich hier mal in Ruhe arbeiten…“, stellte ich zufrieden fest und verließ die Küche.
Während ich das Croissant mit einem letzten Bissen herunterschluckte, ging Caim mit den Worten „…Ich gehe jetzt einfach dahin und hole mir das blöde Ding selbst.“, aus dem Haus. Fragend blickte ich Lana an, die anscheinend vorher mit dem Dämon gesprochen hatte. „Wo will er denn hin?“, fragte ich, „ach übrigens, willst du auch Rührei und Pfannkuchen?“




Arifahrs Lächeln wirkte gequält und ich fragte mich, wieso ihr der Verlust von Rajani so nahe ging. Es gab zigtausend Dämonen in der Unterwelt, sie konnte doch jederzeit Ersatz finden.
„Es wundert mich eigentlich auch nicht, bei den beiden. Aber Rajani und ich kamen… gut miteinander zurecht und deshalb find ich’s ziemlich beschissen, dass es gerade sie war.“ Ich konnte ihre Gedankengänge nicht wirklich nachvollziehen, mir war noch immer nicht klar, wieso Rajani ihr so wichtig war. Aber nun gut, die Dämonin war einfach zu sentimental, das musste ich nicht verstehen.
„Aber sie kommt nicht zurück und hat viele der Sachen hiergelassen, die ich ohnehin haben wollte. Bevor’s im Müll landet…“ „Bediene dich ruhig. Wenn sie das hier gelassen hat, dann ist sie selbst daran Schuld. Was du nicht brauchst kannst du gleich wegschmeißen, ihre Sachen interessieren hier eh keine Sau.“, sagte ich. "Ich geh jetzt mal in den Fitnessraum. Falls irgendwas Spannendes passieren sollte, dann gib mir Bescheid.", sagte ich, während ich mich vom Türrahmen löste und mich in den Fitnessraum begab.

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#97

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 26.07.2017 23:20
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge



Caim bestätigte recht schnell meinen Verdacht, dass er die Charakteristiken seiner Rasse mit Bravour verkörperte. Außerdem machte er keinen Hehl daraus, was er von unseresgleichen hielt, auch wenn ich nicht ganz verstehen konnte, warum er dann nicht auf Abstand blieb. Vielleicht wollte er einfach nur seine Überlegenheit zur Schau stellen. Etwas, das mich unter normalen Umständen kalt lassen würde, doch in der jetzigen Situation war mir die Nähe zu einem der anderen unangenehm. Dies deutete sich nur allzu deutlich mit der Gänsehaut an, die sich auf meiner Haut ausbreitete, als mein Gegenüber seine Augen über meinen Körper wandern ließ. Was zur Hölle?
Sein Atem, der kurz darauf meine Haut streifte, verschlimmert diese Empfindung noch weiter, doch glücklicherweise entschied sich der Dämon, dass er genug von diesem Spielchen hatte. „Wozu weiter reden? Ich gehe jetzt einfach dahin und hole mir das blöde Ding selbst.“, verkündete er laut und irritiert blickte ich dem Dunkelhaarigen nach, der zielstrebig das Anwesen verließ. Ich hatte dieses Zusammentreffen noch nicht halbwegs verdaut, als ich Cassies Stimme vernahm, die sich erkundigte, wohin unser neuer Verbündeter aufbrach und mir im selben Atemzug etwas von Gabriels Kochkünsten anbot. "Ich glaube das muss warten.", entgegnete ich noch immer etwas zerstreut, lehnte gedankenverloren meine Fingerspitzen gegen meinen Hals und stieß mich dann von der Sofalehne ab. "Sag den anderen Bescheid, dass wir das Siegel zuerst in Sicherheit bringen.", teilte ich meiner Freundin mit und lief dann Richtung Ausgang. "Ich sorge in der Zwischenzeit dafür, dass der nicht die Kirche dem Erdboden gleichmacht, wenn er merkt, dass er das Siegel nicht einfach an sich nehmen kann.", rief ich ihr noch hastig zu, ehe ich Caim nach draußen folgte. Zum Glück hatte ich den Dämon schnell eingeholt und Augenverdrehend betrachtete ich ihn von der Seite. "Weißt du überhaupt, wo du hinmusst?", fragte ich noch immer fassungslos, wie entschlossen mein Nebenmann war. Offenbar konnte er es wirklich kaum erwarten in das Loch zurückzukehren, aus dem er gekrochen kam. "Außerdem brauchst du unsere Hilfe, um an das Siegel zu kommen, also könntest du vielleicht mal für eine Sekunde stehenbleiben?"



Irgendwie erheitert, verfolgte ich die Szene, die sich vor mir abspielte und hätte es sich nicht um Gabriel gehandelt, hätte ich eventuell so etwas wie Mitleid mit dem Kerl verspürt. Jetzt hatte er zwei Damen, die ihm auf die Nerven gingen und es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hatten, ihn in den Wahnsinn zu treiben. So jedoch genoss ich das Schauspiel, auch weil Cassie wieder um einiges ausgelassener wirkte. Doch sobald der Engel die Küche verließ, spürte ich, wie meine Laune wieder sank. Missmutig von dieser albernen Empfindung, schritt ich zum Kühlschrank und bekam aus den Augenwinkeln mit, wie Lana an der geöffneten Tür vorbeihuschte. Was war denn nun schon wieder los? Genervt schloss ich die Tür wieder, ohne mir etwas hinausgenommen zu haben und wollte gerade in den Flur hinaustreten, als ich mit einer kleinen Gestalt kollidierte, die offenbar das Gegenteilige vorgehabt hatte. Reflexartig schnellte mein Arm hervor und meine Hand legte sich in Cassies Rücken, um sie vor einem Aufprall zu bewahren. Eine Sekunde lang blickte ich die Dunkelhaarige ausdruckslos an, dann -als ich sicher war, dass sie wieder festen Halt hatte- ließ ich von ihr ab und verschränkte beide Arme mürrisch vor der Brust. "Was ist los?"


Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3
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#98

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 27.07.2017 01:49
von Pummel • Eumelchen <3 | 295 Beiträge



Meine Hundewelpen-Miene wurde recht schnell von einer verwirrten ersetzt, als Gabriel augenblicklich einen Schritt von mir zurückwich und mich dabei so anstarrte, als hätte ich in seiner brennenden Küche nackt Samba getanzt. Distanzierter als zuvor, falls das überhaupt noch möglich war, verschränkte er die Arme vor der Brust und versprach für etwas Essbares zu sorgen, falls wir seine Küche jetzt räumten. Ein versprechen ganz nach meinem Geschmack. Normalerweise hätte ich mich jetzt in Bewegung gesetzt. Doch die nächsten Worte des Blonden ließ mich unerwartet verharren. „Und wenn du die Hände von mir lässt. Ich will nicht, dass das gleiche wie bei Rajani passiert.“
Cassie ergänzte ihre Essenswunschliste um Pfannkuchen, ehe sie enthusiastisch aus der Küche trat. Doch ich behielt meine Augen auf dem Engel gerichtet, der meine Neugier geweckt hatte. „Rajani? Ist etwas passiert, als ihr euch berührt habt?“, wollte ich wissen und legte dabei den Kopf schief. Das leichte Lächeln auf meinen Lippen ging zunehmend in die Breite, als ich einen Finger hob und damit in Gabriels Richtung zeigte. „Erzähls mir oder ich grabsch dich an. Das ist kein Scherz. Meine Finger sind geladen und ich habe keine Scheu sie einzusetzen!“, drohte ich kichernd und merkte nicht einmal, wie der namenlose Dämon nun ebenfalls aus der Küche trat.





Kaum, dass ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen hörte und die frische Morgenluft einatmete, verflüchtigte sich das beklemmende Gefühl, welches innerhalb der letzten Minuten von mir Besitz ergriffen hatte. Ohne mein Tempo wirklich zu drosseln stampfte ich einfach drauflos und war tatsächlich verwundert, als ich nicht lange darauf hastige Schritte hörte, die zu mir aufholten.
"Weißt du überhaupt, wo du hinmusst?", wollte die wundersame Engelsgestalt wissen, der das Gespräch von zuvor wohl nicht genug gewesen war. Ausdruckslos blickte ich aus den Augenwinkeln kurz zu ihr. „Ich bin mir sicher, dass du mir den Weg mit Freuden weisen wirst.“, entgegnete ich schulterzuckend und richtete meine Augen wieder nach vorne. Doch die Dunkelhaarige war anscheinend noch nicht fertig mit ihren Vorbehalten und erklärte, dass ich die Hilfe der gesamten Gruppe brauchte, um an das Siegel zu gelangen. „Also könntest du vielleicht mal für eine Sekunde stehenbleiben?"
Schnaubend erfüllte ich den Wunsch der hartnäckigen Engelsdame und ließ zu, dass meine Schuhe knirschend auf dem Kies zum Halt kamen. Unzufrieden reckte ich den Kopf nach links, dann rechts, um anschließend den Blick zu senken und einige Augenblicke lang in dieser Position zu verharren. Dann setzte ich mich jedoch ein weiteres Mal in Bewegung. Warten war einfach nichts für mich. „Vielleicht habt ihr es ja einfach nicht richtig versucht.“, mutmaßte ich mit fast schon vorwurfsvoller Tonlage, während ich mich nach einem Wegweiser oder dergleichen umsah, welches mich zur besagten Kirche führen könnte.

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#99

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 27.07.2017 16:34
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



Kassandra lächelte. „Und Pfannkuchen auch! Rührei und Pfannkuchen sind eine tolle Kombination! Ich lasse dich hier mal in Ruhe arbeiten…“
Irgendwann würde sie für ihre Frechheit gehörig auf den Deckel kriegen. Aber fürs erste begnügte ich mich mit einem Augenverdrehen. Caleb und Kassandra gingen, während Violett mich verwirrt anstarrte. „Rajani? Ist etwas passiert, als ihr euch berührt habt?“ Sie legte grinsend den Kopf schief. „Erzähls mir oder ich grabsch dich an. Das ist kein Scherz. Meine Finger sind geladen und ich habe keine Scheu sie einzusetzen!“
Mit steinerner Mine sah ich sie an, dann ging ich an ihr vorbei und begann, die Theke aufzuräumen. „Ich fürchte, der muss nicht geladen sein, um Chaos zu stiften...“ Meine Stimme nahm den Ton der Missbilligung an. „Nach der Berührung entstand eine Art Bindung zwischen Rajani und mir. Der Teufel scheint eine selten schlechte Ader für Humor zu haben, wenn er es lustig findet, wie merkwürdig man dann aufeinander reagiert... Jedenfalls ging es uns nach dieser Bindung beiden miserabel. Also Hände weg.“



Er verstand mich nicht, das sah man an seinem Gesicht.
„Bediene dich ruhig. Wenn sie das hier gelassen hat, dann ist sie selbst daran Schuld. Was du nicht brauchst kannst du gleich wegschmeißen, ihre Sachen interessieren hier eh keine Sau. Ich geh jetzt mal in den Fitnessraum. Falls irgendwas Spannendes passieren sollte, dann gib mir Bescheid“, sagte er. Ich nickte. „Klar, mach ich...“
Und dann ging er. Kurz sah ich ihm nach, dann brachte ich langsam den Stapel in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Dann fischte ich nach einem der Bücher und rollte mich auf den Bauch, schlug es auf und starrte auf die erste Zeile. Dann legte ich es wieder weg. Ich hatte keine Lust zu lesen. Also rollte ich mich wieder zurück und starrte an die Decke.

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#100

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 27.07.2017 23:29
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



Meine beste Freundin bat mich darum, die anderen holen zu gehen um uns das Siegel zu beschaffen. Wir würden wohl unser Frühstück verschieben müssen. Ich war nicht besonders begeistert mit (fast) leerem Magen aufbrechen zu müssen, aber gleichzeitig freute ich mich darauf. Es würde bestimmt lustig werden! Es war immer wieder schön, wenn wir alle gemeinsam etwas unternahmen, dann gab es immer was zu Lachen.
Ohne überhaupt zu schauen, wo ich hintrat, ging ich wieder in die Küche. Gerade als ich dabei war, den Raum zu betreten, kam mir jemand entgegen und so war es nicht weiter verwunderlich, dass wir zusammenstießen. Überrascht taumelte ich ein paar Schritte zurück und ich spürte sofort Calebs Hand auf meinem Rücken, die mich davor bewahrte, mit meinem Allerwertesten den Boden anzusteuern. Ein wenig perplex sah ich ihn an, überrascht, dass er mich gerade vor einem Sturz bewahrt hatte. „Was ist los?“, fragte mich der Dämon mürrisch. Ich schüttelte ein wenig verwirrt den Kopf, ehe mir wieder einfiel, dass wir ja eine Aufgabe zu bewältigen hatten.
„Aufbruch, Leute. Frühstück muss leider warten. Caim und Lana sind auf den Weg zur Kirche, wir sollten wirklich das Siegel holen, bevor es ein anderer tut.“ Ich warf einen Blick auf das Essen, ehe ich mein Gesicht verzog und auf meinen Bauch sah. Ich wartete nur mehr darauf, dass er seine Beschwerde kundtat. Aber er ließ kein Grummeln verlauten, weshalb ich mich von der Küche abwandte. Bevor ich jedoch hinaustrat, sagte ich: "Die anderen beiden Dämonen wissen noch nicht Bescheid. Wäre nett, wenn ihr das erledigen könntet."
Als ich mich wieder Caleb zuwandte, stellte ich mich auf die Zehenspitzen um nicht so klein zu sein und hielt mich dabei an seinen Schultern fest."Kommst du?", fragte ich grinsend, ehe ich aus dem Haus trat. Ich wollte den Weg ungern alleine beschreiten, das wäre ja furchtbar langweilig!




Während ich im Fitnessraum ein paar Gewichte stemmte, dachte ich über unsere Aufgabe nach. Wieso fiel es uns bloß so schwer das erste Siegel zu holen? Wenn wir so weitermachten, würden wir nie zurück in die Hölle kommen und ich konnte nie meine Rache verüben! Der Teufel musste dafür bezahlen, dass er mich auf die Erde geschickt hatte! Jeder andere Dämon wäre für diese dämliche Aufgabe besser geeignet gewesen, ich wollte nicht unter den Menschen leben. In der Hölle, ja, da gefiel es mir. Aber hier? Ich konnte mich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, dass ich hier für eine unbestimmte Zeit verweilen musste. Natürlich hätte ich auch mit schlimmeren Leidensgenossen zu tun haben können, aber mussten wir wirklich mit Engeln zusammenleben? Ganz ehrlich, keiner brauchte diese dämlichen Federvieher, die ja allzu optimistisch waren. Naja, der Optimismus traf nicht direkt auf Gabriel zu, aber allein sein Anblick war schon Strafe genug.

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#101

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 28.07.2017 15:29
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge



Ein wenig überrascht, dass der Dämon meiner Bitte nachkam, stoppte ich nun ebenfalls erleichtert und nutzte den Moment um einmal tief durchzuatmen. Diese wenigen Sekunden reichten Caim jedoch, um es sich wieder anders zu überlegen. Frustriert setzte ich mich sogleich mit in Bewegung, um den Anschluss zu ihm nicht zu verlieren und öffnete protestierend den Mund, um seiner unverschämten Aussage zu widersprechen. Stattdessen entschied ich mich jedoch für einen anderen Weg, beschleunigte meine Schritte und wies ihn mit einem Kopfnicken, dass er gerade dabei war den falschen Weg einzuschlagen. "Hier lang.", murmelte ich tonlos und ging mit der selben Entschlossenheit nun voran, die auch er an den Tag legte. Er dachte also er wäre qualifizierter das Siegel zu beschaffen, als wir anderen? Dann durfte er mir gerne demonstrieren, wir er daran scheiterte. Ohne den arroganten Mann eines Blickes zu würdigen, marschierte ich stur weiter, bis wir nach einer kleinen Weile am Zielort ankamen. Die Kirche lag unverändert vor uns und doch beschlich mich ein ungutes Gefühl, dass ich mir nicht erklären konnte. Eine unsichtbare Präsenz, die mich unsicher vor dem Eingang verharren ließ und mich dazu brachte meine Augen nun doch wieder auf meinen Begleiter zu richten. "Irgendwas hat sich verändert", teilte ich meinem unfreiwilligen Verbündeten leise mit und strich mir mit beiden Händen über die Oberarme, um das fröstelnde Gefühl zu verjagen. Ergebnislos. Einen kurzen Moment betrachtete ich die angelehnte Tür vor mir, ehe ich meine Angst hinunterschluckte, die Distanz überbrückte und noch etwas zögerlich meine Finger dagegen lehnte, um diese aufzuschieben.



Wie vermutet hielt die Ruhe in diesem Haus nicht lange an, auch wenn ich die Entscheidung uns um das Siegel zu kümmern generell begrüßte. Meine Zweifel, dass es diesmal reibungslos verlaufen würde, dämpften meinen Enthusiasmus jedoch erheblich. Dennoch setzte ich der Engelsdame nach, die sich plötzlich unerwartet wieder zu mir umdrehte, meine Schultern als Abstützfläche missbrauchte und mir mit ihren Gesicht verstörend nahe kam. Hatte dieses Mädchen denn überhaupt keine Angst, dass ich ihr die Flügel stutzen würde, wenn sie sich weiterhin so verhielt? Offenbar nicht. Mit einem freudigen Lächeln forderte sie mich sogar auf ihr zu folgen und obwohl ein Teil von mir sich dagegen sträubte, setzten sich meine Füße bereits in Bewegung.
Das Gute an dieser ganzen Sache war, dass uns ein Siegel näher ans Ziel brachte, dieser Farce zu entkommen. Offenbar besaßen diese Federviecher etwas an sich, dass einen jeglicher dämonischen Ader beraubte. Ein weiterer Grund, sich so weit möglich von ihnen fernzuhalten. Und doch rannte ich gerade einer nach...
"Und wie kam es zu der plötzlichen Planänderung?", hörte ich mich grummelnd fragen, als ich zu Cassie aufgeholt hatte, die munter den Weg zur Kirche anpeilte.


Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3
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#102

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 30.07.2017 15:44
von Pummel • Eumelchen <3 | 295 Beiträge



Mein Gegenüber ließ sich von meiner halb scherzhaft gemeinten Drohung nicht wirklich beeindrucken. Abwartend folgte ich dem Blonden mit den Augen, und betrachtete ihn dabei wie er begann die Sachen von der Theke wieder einzuräumen. Er befürchtete, dass die Beschaffenheit meiner Finger keinen Einfluss auf die von ihm ungewollten Konsequenzen hatte. Meine anfängliche Vermutung, der Engel sei einfach ein wenig berührungsscheu, verrauchte mit den nächsten Worten des Geflügelten. Denn er erzählte von einer sonderbaren Bindung, die zwischen ihm und meiner Vorgängerin infolge einer einzigen Berührung entstanden war. Meine Züge entgleisten für einen Augenblick, in dem ich die möglichen Erklärungen dafür gedanklich durchging. „Also Hände weg.“, durchbrach Gabriel meine Überlegungen und verleitete mich zu einem Grinsen. „Ein einfaches ‚bitte‘ hätte auch gereicht Engelchen. Gute Manieren sind in diesem Haushalt wohl abhandengekommen.“, stellte ich bedauernd fest und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. In dem Moment kehrte Cassie in die Küche zurück und verkündete, dass das Frühstück vertagt werden musste. „Caim und Lana sind auf den Weg zur Kirche, wir sollten wirklich das Siegel holen, bevor es ein anderer tut.“
Ungläubig blickte ich der verschwindenden Engelsdame hinterher, die uns munter darum bat die restlichen Anwohner über die veränderten Pläne zu informieren. „Achnö...“ Kaum dass ich meine Augen unzufrieden auf meinen eigenen Bauch gerichtet hatte, meldete sich dieser auch schon lautstark knurrend zu Wort. War das eigentlich noch zu fassen? Dem ersten Impuls folgend ergriff ich eine Banane von der Theke, ehe Gabriel dazu kam auch diese zu verstauen. „Naja gut. Eine Aufgabe ist wohl eine Aufgabe. Komm, Großer. Aufräumen kannst du auch später.“, beschloss ich kurzerhand, griff nach dem Zipfel von Gabriels Oberteil und zog ihn ein Stück zu Ausgang, bis ich mich daran erinnerte, dass Körperkontakt derzeit riskant werden konnte. Also zog ich meinen Arm wieder zurück und überlegte im Gang, wie wir den Rest wohl am schnellten erreichen konnten. Ich wusste nicht einmal, wo ihre Zimmer waren. Also hatte ich wohl keine andere Wahl, als die unkonventionelle Methode. Die Hände in die Hüften stemmend holte ich tief Luft und...
„LEUTE ES GEHT ZUR KIRCHE! WÄRE COOL WENN IHR KOMMEN KÖNNTET!“ Mit einem zufriedenen Nicken, schließlich hatte ich eine elegante Lösung für das Problem gefunden, stiefelte ich zum Ausgang, achtete jedoch darauf, dass der Blonde mir auch folgte. „Du kennst sonst den Weg zu dieser Kirche, oder?“





Offenbar hatte sie einen Narren an mir gefressen. Das oder die Engelsfrau befürchtete ich würde ohne Aufsicht abhandenkommen und die einzige Möglichkeit auf eine Rückkehr zur Normalität zunichtemachen. Denn es dauerte nicht lange, bis sie zu mir aufschloss und mich mit einem tonlosen „hier lang“ dazu bewog den Kurs zu ändern. Da bitte, wieso nicht gleich so. Zufrieden betrachtete ich ihre Rückenansicht nachdem sie mich schlussendlich überholt hatte, um auch die letzte Eigenschaft eines lebenden Wegweisers anzunehmen. Gerade noch so verdrängte ich das aufkeimende Grinsen auf meinen Lippen, als ich versuchte zu erahnen, was ihre gerade wohl durch den Kopf ging. Da ich diese Reise jedoch nicht unnötig in die Länge ziehen wollte, sparte ich mir weitere Kommentare, bis wir schließlich unser Ziel erreichten. Das Gotteshaus wirkte bei weitem nicht so beeindruckend, wie ich erwartet hätte. Noch während ich mich umblickte, spürte ich die Augen meiner Begleiterin auf mir.
"Irgendwas hat sich verändert" Nicht gerade die Worte, die man in so einer Situation hören wollte. Irritiert drehte ich meinen Kopf zu der Dunkelhaarigen, die ihre Arme um sich gelegt hatte und sichtbar fröstelte. Ob wohl alle Engel so empfindlich waren? Zunehmend ungeduldig folgte ich ihr zum Kircheneingang. Ich spürte, wie die Ader an meiner Schläfe spürbar zu pulsieren begann, während sie ihre Finger zögerlich nach dem Türgriff ausstreckte und...
Das alles ging mir eindeutig zu langsam.
„Stell dich nicht so an.“, murrte ich unzufrieden, ehe ich sie mit der Hüfte ein Stück zur Seite stieß und einen Schritt in das heilige Gebäude trat, nachdem ich die Tür bedenkenlos aufgeschoben hatte. Wider Erwarten befand sich außer uns niemand im Gebäude. Die abgestandene Luft kratzte meinen Hals, der Gestank von geweihtem Wasser bewirkte, dass ich kurz die Nase rümpfte. Nun glaubte ich auch zu verstehen, was die Engelsfrau eben gemeint hatte. Irgendwas hing in der Luft. Allmählich bekam ich ein ungutes Gefühl.
„Also? Wo ist das Siegel?“, fragte ich ohne sie dabei anzusehen. Die Antwort wurde ersichtlich, als ich den zertrümmerten Altar bemerkte. Mit schnellen Schritten überquerte ich die kurze Strecke und blickte in die Einbuchtung dahinter, in der eindeutige Leere klaffte.
„Da ist nichts.“, stellte ich monoton fest und richtete meine Augen dabei ausdruckslos auf die Engelsfrau.

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#103

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 31.07.2017 00:27
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



„Ein einfaches ‚bitte‘ hätte auch gereicht Engelchen. Gute Manieren sind in diesem Haushalt wohl abhandengekommen“, sagte Violett grinsend und ich verzog den Mund. Es war sicherlich nicht ich, der hier schlechte Manieren an den Tag legte, abgesehen davon, dass Dämonen nicht für ihre Liebe zur Etikette bekannt waren.
Kassandra steckte den Kopf zur Tür herein und verkündete, dass wir das Siegel holen müssten. Das hatte ich kurzzeitig aus den Augen verloren und ich seufzte.
„Achnö“, kam es von Violett, gefolgt von einem Magenknurren und einem Griff nach den Bananen. „Naja gut. Eine Aufgabe ist wohl eine Aufgabe. Komm, Großer. Aufräumen kannst du auch später“, sagte sie, zog mich an meinem Shirt aus der Küche und ließ mich so überrascht zurück, dass ich nicht einmal darüber protestierte, dass sich mich Großer genannt hatte. Ich ließ das unkommentiert und strich mir das Shirt glatt, nachdem sie losgelassen hatte, während sie die altbewährte Methode des Schreiens wählte, um die restlichen Dämonen zusammenzutrommeln.
„Du kennst sonst den Weg zu dieser Kirche, oder?“, wandte sie sich schlussendlich an mich und ich atmete genervt aus. „Ja klar. Bist du fertig? Die beiden oben dürften den Weg auch noch kennen.“
Warum nur war sie so furchtbar wild? Wie ein Wirbelwind, der Chaos ins Haus brachte. Furchtbar. Ich ging voraus, hielt ihr die Tür auf und machte mich dann mit ihr auf zur Kirche.
Als wir in der Kirche ankamen, brauchte ich einen Moment, um mich zu sammeln. Der zerstörte Altar war neu. Hatten Caim und Lana das angerichtet?
„Was zum... Was ist hier passiert?“, fragte ich schneidend.



Nach einer Weile des Starrens hörte ich von unten eine Stimme. Schien die neue Dämonin, Violett, zu sein: „LEUTE ES GEHT ZUR KIRCHE! WÄRE COOL WENN IHR KOMMEN KÖNNTET!“
Noch einmal rollte ich mich herum und überlegte mir, ob ich nicht einfach das Kissen über den Kopf ziehen und so tun sollte, als hätte ich sie nicht gehört. Mir war das Siegel grade sowas von egal. Das konnten wir schließlich später noch holen.
Nach einigen Momenten allerdings begann ich darüber nachzudenken, dass sie mich irgendwie für das Siegel brauchten, leider. Und dass es sicherlich nicht das Beste wäre, wie Rajani einen Abgang zu machen.
Also stand ich auf und ging Richtung Treppe, sah allerdings dabei in den Fitnessraum nach Tristan.
„Hast du mitgekriegt? Vielleicht wäre es klug, den anderen zu folgen.“

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#104

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 31.07.2017 01:02
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



„Und wie kam es zu der plötzlichen Planänderung?“, fragte mich Caleb während wir durch den Wald gingen. Wie es dazu gekommen war? Nun, das wusste ich selbst nicht so genau. „Ich denke, dass der neue Dämon ein wenig ungeduldig ist. Aber er wird sich bald einleben, glaubst du nicht auch?“, sagte ich voller Optimismus. Als wir die Kirche erreicht hatten, stand die Tür bereits offen. Lana und Caim waren wohl schon in dem Gebäude, weshalb ich munter die Stufen empor schritt und das Gotteshaus betrat. Mir wurde ein wenig mulmig, als ich Caim vor dem Altar stehen sah, denn er wirkte nicht gerade erfreut. Ein wenig unsicher schritt ich nach vor, nur um Sekunden später feststellen zu müssen, dass das Siegel weg war. Futsch. Einfach, wie vom Erdboden verschluckt. Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob es sich vielleicht wieder getarnt hatte oder wie durch Zauberhand seinen Ort gewechselt hatte. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich damit falsch lag.
„Wenn keiner von uns das Siegel genommen hat, wer war es dann?“, fragte ich in die Runde und wich ein wenig vom Altar zurück. Natürlich wusste ich, wer es war, aber ich konnte es einfach nicht glauben, ich wollte es nicht glauben. Ich schüttelte leicht den Kopf um die negativen Gedanken zu vertreiben. Es gab genug andere Siegel, wir konnten doch einfach ein anderes holen, oder etwa nicht? Es gab genug Möglichkeiten dem bösen Nephilim entgegen zu treten, wir würden uns doch jetzt nicht von so einem kleinen Rückschlag einschüchtern lassen!




„LEUTE ES GEHT ZUR KIRCHE! WÄRE COOL WENN IHR KOMMEN KÖNNTET!“ Nur ungern unterbrach ich meine Trainingseinheit, aber als sich auch noch Arifahr zu Wort meldete, stellte ich die Hanteln zur Seite. Wer zur Hölle hatte beschlossen, dass wir gerade jetzt das Siegel holen mussten? Ein wenig genervt atmete ich aus. Ich hatte keine Lust auf irgendjemanden, aber ich rief mir in Gedanken, dass wir, desto eher wir die Siegel beschafften, früher in unsere Welt zurückkehren konnten. Ich folgte Arifahr die Treppen nach unten und verließ das Haus. Wir waren die letzten, also hatten sich alle anderen schon auf den Weg gemacht. Still schweigend ging ich neben der Dämonin her. Ich hatte keine Lust auf Gespräche, weshalb ich die Stille, die zwischen uns herrschte, wahrlich genoss. Als Arifahr und ich die Kirche betraten, herrschte nicht gerade Feierlaune vor. Zuerst dachte ich, dass die Stimmung im Keller war, weil keiner die Aufgabe erledigen wollte. Aber dann wurde mir klar, dass irgendwas nicht stimmte.
„Wenn keiner von uns das Siegel genommen hat, wer war es dann?“, hörte ich das schwarzhaarige Engelsvieh fragen und ich runzelte die Stirn. Das Siegel war verschwunden? Wie konnte das passieren?
„Anscheinend ist uns wohl jemand zuvor gekommen.“, stellte ich ohne Umschweife fest. Die Frage war nur, was wir jetzt machen sollten. Gab es eine Möglichkeit das Siegel zurück zu holen oder mussten wir wieder ganz von vorne anfangen?

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#105

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 01.08.2017 01:09
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge



Noch ehe ich die Tür aufschieben konnte, entschied sich mein Begleiter die Dinge lieber selbst in die Hand zu nehmen. Ungeduldig stieß mich der Dämon zur Seite, ehe er ohne Zögern das Innere der Kirche betrat. Nachdem ich mein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, folgte ich dem ungehobelten Kerl hinein und unterdrückte einen Fluch angesichts der prekären Lage. Hatte ich kurz gehofft, dass ich durch Ilorus Verschwinden endlich wieder meine Ruhe haben konnte, schien der neue Kandidat seinen Vorgänger offensichtlich noch toppen zu wollen. Aussichten, die ich lieber nicht näher beleuchtete. Diesen Vorsatz einzuhalten fiel mir auch nicht schwer, als ich bei seiner Frage meine Augen Richtung Altar lenkte und augenblicklich erkannte, was sich im Vergleich zum Vortag geändert hatte. Der Anblick der sichtbaren Zerstörung raubte mir für einen Moment den Atem und erst, als Caim fragte, wo das Siegel abgeblieben sei, zeigte ich erstmalig wieder eine Regung. "Wir sind zu spät..."
Noch ehe ich diese Tatsache halbwegs akzeptieren konnte, trafen nacheinander die anderen Mitglieder unserer Gemeinschaft ein und sichtlich überfordert, folgte ich der nachfolgenden Unterhaltung nur mit halbem Ohr.
"Mit jemand meinst du wohl diesen dreckigen Nephilim.", bemerkte Caleb zu Tristan gewandt und ich für meinen Teil hatte keinerlei Zweifel daran, dass dem so war. Und nur, weil wir als Gruppe kläglich gescheitert waren. "Wir haben Ezekiel dieses Siegel quasi vor die Füße geworfen.", äußerte ich meine Gedanken laut und strich mir frustiert durch das lange Haar, ehe ich ohne weitere Erklärung wieder nach draußen trat. Weg von diesem Ort, der mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ und uns vor Augen führte, was ich von Anfang an befürchtet hatte. Wir waren nicht ansatzweise dazu geeignet eine Mission solcher Wichtigkeit übertragen zu bekommen.



„Ich denke, dass der neue Dämon ein wenig ungeduldig ist. Aber er wird sich bald einleben, glaubst du nicht auch?“
Ungläubig schnellte eine meiner Augenbrauen in die Höhe, angesichts dieser übertrieben optimistischen Vermutung. War ja nicht so, dass alle begeistert von unserem aufgezwungenen Zusammenleben waren und obwohl ich diesen Caim nicht kannte, wagte ich doch zu bezweifeln, dass ihm die Gesellschaft der Engel zusagte. Ich behielt meine Gedanken jedoch für mich, da die Quasselstrippe vermutlich ohnehin nur wieder das letzte Wort behalten würde und konzentrierte mich stattdessen lieber darauf, dass wir den Weg zur Kirche ohne irgendwelche Zwischenfälle hinter uns bringen konnten.
Doch als wir dort ankamen, dauerte es nicht lange, bis jedem von uns klar wurde, dass dieses Siegel für uns verloren war. Irrte ich mich, oder konnte man spüren, dass hier etwas passiert war, dass das Gleichgewicht der Welt erschüttert hatte? Das dem so war, daran bestand jedoch keinerlei Zweifel, weshalb ich Tristans Aussage um ein Detail ergänzte und unzufrieden in die Gesichter der Anderen sah. Diesen Kampf hatten wir verloren. Und das ohne auch nur ansatzweise in die Nähe eines Siegs zu geraten. Ein Gedanke, der mich ebenso verstimmte, wie die Unfähigkeit einiger Anwesenden. Auch wenn mir durchaus bewusst war, dass die eigentlichen Verantwortlichen nicht mehr hier waren.
Cassies Freundin zumindest schien zu glauben, dass wir den Nephilim geradewegs hierher geführt hatten, was mich automatisch dazu veranlasste meinen Körper anzuspannen. "Vielleicht ist es sicherer, wenn wir zurückkehren", sagte ich nachdenklich, meinen Blick auf der quirligen Engelin ruhend, die offenbar keine allzu düsteren Gedanken hegte. Ein Umstand, der sie früher oder später sicher noch ins Grab bringen würde.


Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3

zuletzt bearbeitet 01.08.2017 01:30 | nach oben springen


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